CONTRADICTION, CRITIQUE, AND DIALECTIC IN ADORNO A ...

The second thing I want to emphasize is that, in the Trauerspiel account, the idea
is a fulfillment of the naming power of language, but the way in which this fulfillment
occurs is less esoteric than we might have expected on the basis of Benjamin’s musings
in the essay on language. The idea does not give the phenomenon in an unspeakable
name but rather in a configuration of relations that disclose the historical being of the
thing in relation to all other things. The idea is therefore in a sense not a full restitution
of the mystical wholeness of the divine name but rather an illumination of how things and
words stand in relation to each other in the intelligibility of the symbol, through which
they can each be seen as ruins of an original whole. It is precisely as ruins that they
reveal their significance, their very being as a historical text of suffering. Again, this is
an idea that Adorno takes from Benjamin and endorses in full.
Das Moment jedoch, in dem Natur und Geschichte einander kommensurabel
werden, ist das von Vergängnis; Benjamin hat das im »Ursprung des deutschen
Trauerspiel« zentral erkannt. Den Barockdichtern, heißt es dort, schwebt Natur
»vor als ewige Vergängnis, in der allein der saturnische Blick jener Generation
die Geschichte erkannte«. Nicht nur der ihre: stets noch bleibt Naturgeschichte
der Kanon geschichtsphilosophischer Interpretation: »Wenn mit dem Trauerspiel
die Geschichte in den Schauplatz hineinwandert, so tut sie es als Schrift. Auf dem
Antlitz der Natur steht Geschichte in der Zeichenschrift der Vergängnis. Die
allegorische Physiognomie der Natur-Geschichte, die auf der Bühne durch das
Trauerspiel gestellt wird, ist wirklich gegenwärtig als Ruine.« Das ist die
Transmutation von Metaphysik in Geschichte. Sie säkularisiert Metaphysik in der
säkularen Kategorie schlechthin, der des Verfalls. Philosophie deutet jene
Zeichenschrift, das immer neue Menetekel, im Kleinsten, den Bruchstücken,
welche der Verfall schlägt und welche die objektiven Bedeutungen tragen. Kein
Eingedenken an Transzendenz ist mehr möglich als kraft der Vergängnis,
Ewigkeit erscheint nicht als solche sondern gebrochen durchs Vergänglichste
hindurch. 375
375 Adorno, Negative Dialektik, in Gesammelte Schriften, Vol. 6 (Frankfurt: Suhrkamp Verlag,
1970), 353. English translation by E.B. Ashton in Negative Dialectics (New York and London:
Continuum, 2005), 359-360:
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