CONTRADICTION, CRITIQUE, AND DIALECTIC IN ADORNO A ...

again: validity and genesis cannot, in his view, be legitimately separated without
mediation.
Adorno thus argues that the conception of the subject as transcendental is too
abstract. To give content to a notion of subjectivity, we need recourse to the empirical,
concrete self from whom the notion of subjectivity is abstracted in the first place. It is
useful to complement this critique of the notion of transcendental subjectivity with a
critique that Adorno launches against the same doctrine in his lectures on Kant’s Critique
of Pure Reason. There he argues that the attempt to establish a strong distinction
between the transcendental subject and the empirical subject—a distinction based on the
dichotomy between validity and genesis—necessarily ends in failure, and he explains the
reasons for this failure as follows:
Sie können sich dieses Ich denke, dieses also in letzter Instanz bei Kant
konstituierende Problem, ohne ein wie auch immer geartetes Ich, das da denken
soll, gar nicht vorstellen. Im Augenblick, in dem Sie aber von einem solchen Ich
reden, das da denkt, können Sie zwar dieses Ich sich vorstellen al eines, das noch
nicht in einem vollen Sinn ein raum-zeitliches, körperliches Ich ist, —aber
immerhin: Sie müssen, damit Sie ein solches Ich denke überhaupt fassen können,
dabei immer auch das mitfassen, was dabei gedacht wird: ohne ein solches
verliert es überhaupt seinen Sinn. Das heißt: es ist auf Faktität verwiesen; das
Ontologische bedarf des Ontischen genauso, wie umgekehrt—im Sinn der
Argumentation von Kant und im Sinn der Argumentation des gesamten
Idealismus—auch das Ontische seinerseits nun wiederum des Ontologischen
bedarf. Wenn Sie dieses Ich denke, also das eigentlich transzendentale reine
Subjekt, von dem Ich qua Tatsache ganz und gar ablösen, so verliert nicht nur die
Rede von »Ich überhaupt« ihren Sinn, sonder Sie können sich dann das überhaupt
nicht vorstellen, was bei Kant Bewußtseinszusammenhang heißt, was Synthesis
heißt, was Erinnerung heißt, was Reproduktion; alle diese Kategorien, die bei
Kant vorkommen, die verlieren dann eigentlich ihren ganzen Sinn. 80
80 Adorno, Kants »Kritik der reinen Vernunft«, in Nachgelassene Schriften, 4. Band,
Herausgegeben von Rolf Tiedemann (Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1995), 222-223. English translation
76