Tätigkeitsbericht 2003/2004 - Universität Münster
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Kompetenzzentrums ist es daher, vertiefte Erkenntnisse über die Nutzung und Gestaltung<br />
hybrider Strukturen zu gewinnen und diese Entscheidungsträgern in der Wirtschaft und in der<br />
Politik zur Verfügung zu stellen.<br />
Die zivilrechtliche Abteilung des ITM führt in Zusammenarbeit mit dem<br />
wirtschaftswissenschaftlichen Lehrstuhl von Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Backhaus zwei Teilprojekte<br />
durch, nämlich „Wettbewerbsrecht und -politik“ sowie „Marke und Markenrecht“. Die<br />
öffentlich-rechtliche Abteilung des ITM widmet sich dem Teilprojekt „Konvergenz der Medien“.<br />
Der offizielle Projektstart erfolgte mit der vom BMBF und der DLR durchgeführten<br />
Auftaktveranstaltung am 06. November <strong>2003</strong> in Berlin.<br />
2. Wettbewerbsrecht und -politik<br />
Das Teilprojekt Wettbewerbsrecht und –politik beleuchtet unter interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit von Juristen und Ökonomen die Auswirkungen, die die veränderten<br />
ökonomischen Gegebenheiten und Abläufe der Internetökonomie auf den Wettbewerb und<br />
damit auch auf die Wettbewerbspolitik ausüben. Als einer der ersten Schritte galt es daher, die<br />
ökonomischen Grundlagen der Internetökonomie zu erfassen und näher zu beleuchten. Zu<br />
diesem Zweck wurden diese Besonderheiten herausgearbeitet und ihre allgemeine Bedeutung für<br />
das Wettbewerbsrecht untersucht. Aus ökonomischer Perspektive und auch mit Auswirkungen<br />
auf die Anwendung des Wettbewerbsrechts erweist sich das infolge der Internetökonomie<br />
vermehrte Auftreten von hybriden Marktstrategien. Die Vorteile des Internets werden dabei<br />
verstärkt im Rahmen einzelner Transaktionsphasen zur Unterstützung der<br />
Transaktionsabwicklung eingesetzt. So ist neben den reinen Online-Gütern, bei denen durch die<br />
digitale Form sämtliche Transaktionsphasen Online abgewickelt werden können, durch die<br />
Kombination von Offlline-Gütern mit den Merkmalen der Internetökonomie ein neuer Bereich<br />
der hybriden Märkte geschaffen worden. Bekannte und erfolgreiche Erscheinungsformen dieser<br />
Entwicklung sind die seit Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts entstandenen<br />
Internethandelsplattformen. Dementsprechend erfolgte auch die Ausrichtung des Teilprojektes<br />
auf die Untersuchung der wettbewerbsrechtlichen Implikationen von konsortiengeführten B2B-<br />
Internethandelsplattformen. Zur Erfassung der aktuellen Marktgegebenheiten in diesem Bereich<br />
wurde eine empirische Erhebung über die von branchenführenden Unternehmen betriebenen<br />
Marktplätze in den Bereichen Automobilindustrie, Chemische Industrie, Konsumgüterhersteller,<br />
Kapitalmarktdienstleistungen, Luftfahrtindustrie und Stahlerzeugung durchgeführt. Auf<br />
Grundlage dieser Praxisdaten kann nun eine anwendungsspezifische Untersuchung möglicher<br />
wettbewerbsrechtlicher Problemkonstellationen erfolgen. Projektbegleitend verbrachte ein<br />
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