Tätigkeitsbericht 2003/2004 - Universität Münster
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Mitarbeiter einen Forschungsaufenthalt in den USA, um dort rechtsvergleichend die<br />
wettbewerbsrechtliche Behandlung von Sanierungsfusionen in den USA und Europa zu<br />
untersuchen. Nach dem Platzen der Internetblase ist auch im Bereich der<br />
Internethandelsplattformen eine Konzentration auf den Märkten erkennbar. Wie bei allen<br />
Konzentrationsbestrebungen sind auch in Märkten der Internetökonomie dabei die möglichen<br />
wettbewerbsschädlichen Wirkungen im Blick zu behalten.<br />
Die bereits seit dem Start des Projektes begonnene Erfassung und Auswertung<br />
wettbewerbsrechtlicher und ökonomischer Literatur sowie Rechtsprechung wurde weitergeführt.<br />
Zur Katalogisierung der Daten wurde eine elektronische Datenbank aufgebaut.<br />
3. Marke und Markenrecht<br />
Im Zentrum der rechtswissenschaftlichen Untersuchung des Teilprojektes „Marke und<br />
Markenrecht“ steht die Einordnung von Kennzeichenerscheinungen des Internets in bestehende<br />
Schemata des nationalen und europäischen Immaterialgüterrechts; denn aufgrund der neuen<br />
Vertriebswege des Internets und der damit einhergehenden Möglichkeiten einer hybriden<br />
Nutzung von Marken müssen bestehende Konzepte der Markenführung sowie ihres rechtlichen<br />
Rahmens im Spiegel digitaler Technologien überdacht werden. Seitens der Juristen steht als<br />
Projektziel der Entwurf eines neuen, technikneutralen und innovationstauglichen<br />
Markengesetzes, das auch den neuen wirtschaftlichen Bedingungen der Internetökonomie<br />
Rechnung trägt, im Vordergrund.<br />
Aufgrund der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Wirtschaftswissenschaftlern hat man sich in<br />
der Anfangsphase des Projekts auf die gegenseitige Einführung in das jeweilige<br />
Markenverständnis konzentriert. Unter dem Leitgedanken „Was ist eine Marke?“ haben die<br />
Projektpartner die Grundlagen ihrer Wissenschaft zusammengetragen und so aufbereitet, dass<br />
der Eine die wissenschaftliche Annäherung an das Phänomen „Marke“ durch den Anderen<br />
nachvollziehen kann. Während im Zentrum der juristischen Betrachtung das Markengesetz und<br />
der Schutz des Markeninhabers stehen, konzentrieren sich die Wirtschaftswissenschaftler auf den<br />
Konsumenten und die Marke als Instrument der Absatzförderung. In beiden Disziplinen<br />
gewinnen die der Marke zugeschriebenen Funktionen besondere Bedeutung. Es stellt sich die<br />
Frage, ob und wie sich die Standpunkte von Wirtschafts- und Rechtswissenschaftlern<br />
unterscheiden und zusammenführen lassen. Daneben hat man mit der Entwicklung eines<br />
Katalogisierungsschemas zur Einordnung von Hybrid- und Internetmarken begonnen und auf<br />
Praxisbeispiele angewendet. Schließlich wurde eine projektbegleitende Datenbank angelegt, in der<br />
Literatur, Rechtsprechung etc. zu internetspezifischen Themen des Kennzeichenrechts<br />
gesammelt, katalogisiert und ausgewertet werden soll.<br />
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