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Phänomen-Verlag Norina Ebele

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kletterten wir auf den Hügel und erfreuten uns an der wunderbaren Aussicht<br />

über das ganze Boyne‐Tal, das so irisch und mystisch ist, wie es nur geht, weil es<br />

voller mysteriöser Monolithen ist, bei denen die Archäologen eine Erklärung gar<br />

nicht erst versuchen. Die Erbauer dieser Kubrick‐Koan werden nur als prä‐<br />

keltisch identifiziert, was ungefähr so hilfreich ist, wie wenn man weiß, dass<br />

etwas “kein Käse“ ist.<br />

Ich ging hinüber und berührte den Lia Fial – “den Stein des Schicksals“ – der so<br />

penisförmig aussieht, dass ich denke, das Konzept des “phallischen Symbols“<br />

wäre jedem in den Sinn gekommen, der ihn ansieht, selbst wenn Freud nie gelebt<br />

hätte. Leider rief der Stein nicht “mit einer Stimme wie Donner“, als ich ihn<br />

berührte, was er angeblich tun soll, wenn ein wahrer König kommt, um Irland zu<br />

befreien. Aber schließlich hat der Stein das nicht mehr getan, seit Brian Boru hier<br />

988 n. Chr. gekrönt worden war, sogar laut den Iren, die große<br />

Geschichtenerzähler sind.<br />

Ich ging zurück zur Spitze und sah wieder auf die Megalithen im Boyne‐Tal<br />

hinab. Laut Karbondatierung waren sie vor Stonehenge gebaut worden. Sie<br />

waren buchstäblich älter als die Pyramiden. Myles na gCopaleen behauptete<br />

einmal, dass sie von dem Corkadorky‐Mann, dem ersten Bewohner des Kerry<br />

County gebaut wurden, nur um die künftigen Archäologen zu verwirren. Ich bin<br />

sicher, dass van Däniken oder ein anderer seines Klans oder seiner Machart<br />

behauptet, dass die wahren Erbauer Außerirdische gewesen seien.<br />

Bevor ich diese Tour mitmachte, hatte ich ein Buch mit dem Titel The Boyne<br />

Valley Vision 44 von Martin Brennan gelesen. Er behauptete, ein System gefunden<br />

zu haben, durch das alle Boyne‐Megalithen zusammen mit dem Stein des<br />

Schicksals auf Tara und dem großen Ei von Newgrange auf der anderen Seite des<br />

Tales einen großen astronomisch‐astrologischen Kalender bildeten, der auf<br />

einem sowohl sexuellen als auch mathematischen Symbolismus basierte wie die<br />

Hexagramme des I Ching.<br />

Ich hatte ein ähnliches System gefunden oder dachte, ich hätte es gefunden,<br />

sowohl sexuell als auch mathematisch, das Finnegans Wake zugrunde liegt,<br />

deshalb versuchte ich, mit Mr. Brennan Kontakt aufzunehmen. Leider zeigten<br />

Fragen in den Intellektuellenkreisen von Dublin, dass er aus Irland<br />

rausgeworfen worden war, weil er im Besitz von LSD gewesen war. Er hatte<br />

jedoch Befürworter, und diese behaupteten, dass die Archäologen vom Trinity<br />

College ihn verpfiffen hätten. Aber es ist ein festes Axiom in einigen Dubliner<br />

Kreisen, dass diese Protestanten im Trinity immer ein paar dreckige Tricks auf<br />

Lager haben.<br />

(Einige Jahre später hörte ich wieder von Brennan.) Er und John Michele, ein<br />

irischer Freund von mir in London, hatten die Konkordanz der<br />

Hochmonarchisten in Irland gegründet. Sie wollten den katholisch/<br />

protestantischen Streit in Irland beenden, indem sie das Heidentum<br />

wiederbeleben und einen heidnischen König ernennen wollten, der als<br />

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44. Anm. d. Übers.: Die Vision des Boyne‐Tals

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