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Phänomen-Verlag Norina Ebele

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200<br />

G. E. N. I.<br />

Juni 1989: Ich nahm an einem Seminar über Bucky Fullers Netzwerk globaler<br />

Energie bei der World Future Society teil. Der Redner war Peter Meisen vom Global<br />

Energy Network International (G. E. N. I. 63 ). Das Fuller‐Netzwerk oder<br />

Verteilernetz ist ein einfacher Plan, die elektrischen Systeme des ganzen Planeten<br />

zu integrieren. Aufgrund der Spitzen und Täler beim Elektrizitätsverbrauch<br />

(verursacht durch den Wach‐Schlaf‐Zyklus des Menschen) könnte jeder Teil der<br />

Welt Elektrizität an jeden anderen verkaufen und von jedem anderen kaufen –<br />

“nachts“ verkaufen und “tags“ kaufen. (Auf dieser riesigen Kugel ist es<br />

gleichzeitig “Nacht“ und “Tag“, ihr erinnert euch?)<br />

Das wäre für alle kosteneffektiv, behauptete Bucky; und tatsächlich erklärte<br />

die Sowjetakademie damals im Jahre 1980 den Plan für “machbar und<br />

wünschenswert“. Ich wollte wissen, ob irgendwelche konkreten Schritte<br />

unternommen worden waren, um das Verteilernetz zu aktualisieren.<br />

Peter Meisen verbrachte den größten Teil seiner Zeit damit, die ökologischen<br />

Vorzüge des weltweiten elektrischen Netzwerkes zu erklären. Wenn man<br />

Elektrizität miteinander teilt, bedeutet das, dass weniger Kraftwerke gebaut<br />

werden müssen, und so gibt es weniger Verschmutzung. Nicht‐verschmutzende<br />

Energiequellen (Sonne, Wind) können überall in das Verteilernetz integriert<br />

werden, sobald sie weiterentwickelt sind. Die Brasilianer könnten die Zinsen für<br />

ihre Staatsverschuldung bezahlen, indem sie Elektrizität verkaufen, und<br />

müssten vielleicht nicht so viele Bäume abholzen, wodurch der Treibhauseffekt<br />

verlangsamt würde. Aus generellen humanitären Gründen ist das Verteilernetz<br />

wünschenswert, weil jedes Mal, wenn die Kilowattstunden zunehmen, die<br />

Geburtenrate sinkt, und dann verhungern weniger Menschen, weil die Kinder<br />

genügend zu essen haben. Aus ökonomischer Sicht wird jede Nation, die sich an<br />

das Weltverteilernetz anschließt, in der Lage sein, “mehr mit weniger“ zu tun,<br />

und große Ersparnisse einfahren.<br />

Und natürlich würde das Verteilernetz jeden auf sehr konkrete Weise darüber<br />

aufklären, wie synergetische Ökonomie funktioniert – wie es möglich ist, jedem<br />

einen Vorteil zu verschaffen, ohne jemanden zu benachteiligen.<br />

Ich hatte das meiste davon in Buckys Büchern gelesen und wartete ungeduldig<br />

auf die Fragerunde.<br />

Als ich die Gelegenheit hatte zu fragen, was passiert war, sagte Meisen, dass<br />

die American Society of Mechanical Engineers nun am Verteilernetz interessiert sei<br />

und eine Studie anfertige, und dass es im nächsten Jahr eine Konferenz in<br />

Moskau geben solle.<br />

Natürlich hat G. E. N. I. eine versteckte pazifistische Agenda. Wenn die<br />

Nationen der Welt das Verteilernetz “bauen“ (zum größten Teil durch die<br />

Verbindung existierender Verteilernetze), wird es für alle sichtbar werden, dass<br />

63. Anm. d. Übers.: Internationales Netzwerk für globale Energie

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