Phänomen-Verlag Norina Ebele

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Geld & Wunder
Wie die Vatikan‐Bank an Kapital kommt
Als bei mir im Alter von 2 Jahren Polio diagnostiziert wurde, sagten die Ärzte
meinen Eltern, dass ich niemals wieder würde laufen können. (Und ich wurde 42
Jahre alt, bevor ich eine Erfahrung machte, die mich plötzlich mit dem Schock
und der Trauer mitfühlen ließ, die meine Mum und mein Dad gefühlt haben
müssen; mittlerweile war ich lange genug Elternteil, um zu wissen, was Eltern
leiden.)
Meine Mutter kämpfte gegen das medizinische Urteil auf die einzige Art an,
die sie kannte. Sie zündete 9 Wochen lang vor der Statue der gesegneten
Jungfrau Maria in der örtlichen Kirche Kerzen an, sagte verschiedene Gebete auf
und steckte genug Geld in die Kerzenkiste, um die göttliche Aufmerksamkeit zu
erwecken. Das wurde “eine Novene machen“ genannt. Erst als ich erwachsen
geworden war, wurde mir klar, dass “Novene“ aus der lateinischen Wurzel für
neun stammt – daher Neun‐Wochen‐Ritual – und direkt auf die neunfache Form
der großen Göttin der neun Musen zurückgeht. (Und “der Alptraum und seine
neunfache Form“ in König Lear – die alte, keltische Pferdegottheit.)
Die Novene würde, wie jeder wusste, nicht funktionieren, wenn man nicht für
die Kerzen bezahlte, indem man ein paar Münzen in die Kerzenbüchse steckte.
Es ist ein festes Axiom der Armen überall, dass die Gottheiten, so wie Vermieter
und andere übermenschliche Wesen, all das GELD wollen, das sie bekommen
können, und dir keinen frittierten Furz geben, wenn sie nicht gut bezahlt
werden. Die Priester machten das sehr deutlich, als meine Mutter begann, mich
gelegentlich mit zur Messe zu nehmen. Gott wollte noch dringender GELD als
die GJM (Gesegnete Jungfrau Maria) oder der Vermieter, und er wollte es jeden
Sonntag in regelmäßigen Raten. Jesus wollte auch GELD. Alle katholischen
Halbgötter wollten GELD. Erst als ich in Irland lebte und den Roberto‐Calvi‐Fall
untersuchte, fand ich heraus, dass der größte Teil des GELDes in die
Vatikanbank geht, wo es das gute Leben der cleveren Jungs finanziert, die diese
netten Gaunereien organisieren, und hilft, verschiedene faschistische Regimes in
Lateinamerika zu finanzieren, indem es dazu benutzt wird, das Drogengeld zu
waschen.
Die Schwester‐Kenny‐Methode wurde nur durch einen glücklichen Zufall
eingesetzt, um meine Polio zu behandeln – oder vielleicht durch das Einschreiten
der GJM, die vielleicht während der neun Wochen der Novene durch die
armseligen Dimes meiner Mutter ausreichend bestochen worden war.
Oberflächlich betrachtet fanden meine Eltern, nachdem sie den Arzt aufgegeben
hatten, der sagte, dass ich mein Leben lang gelähmt bleiben würde, dann – direkt
nach der Novene und durch blinden Zufall – einen der wenigen Ärzte in den
USA, der dachte, dass die Kenny‐Methode einen Versuch wert sei.
Die A.M.A. und die ganze organisierte Medizinerschaft dieser Zeit hatte