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Phänomen-Verlag Norina Ebele

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204<br />

Cyberspace & Techno‐Zen<br />

Neue Realitätstunnel für alle<br />

Du stehst zwischen den Affenmenschen, während sie den schwarzen<br />

Monolithen umrunden; ihre Rufe der Ehrfurcht und der Angst umrunden dich<br />

buchstäblich. Die Musik kommt von allen Seiten, und als du nach vorne gehst,<br />

kannst du den Monolithen tatsächlich berühren...<br />

Klick. Du und Toto tanzt die Yellow Brick Road entlang, und mit jedem Schritt,<br />

den du machst, zeigt das bebaute Land auf beiden Seiten exotische neue<br />

Pflanzen und blühende Büsche... wenn du deinen Kopf drehst, um sie zu sehen.<br />

Plötzlich ruft eine Stimme, und du drehst dich schnell um, versuchst zu sehen,<br />

wer was gesagt hat. Du kannst nur eine Vogelscheuche sehen, aber dann spricht<br />

sie wieder.<br />

Klick. Du gehst von einer Gehirnzelle in die nächste. In der zweiten Zelle<br />

untersuchst du begierig die Millionen sich bewegender Teile. Was ist mit Oz und<br />

2001 passiert? Offensichtlich hast du zu einem neurowissenschaftlichen<br />

Bildungsprogramm umgeschaltet...<br />

Wenn das Fernsehen durch den Cyberspace ersetzt wird, könnte das ein<br />

normales Geschehen nach dem Abendessen sein, während du in einem<br />

Cyberanzug sitzt und nach der alternativen Welt suchst, die du an diesem Abend<br />

betreten willst. Am 30. April 1990 machte ich meine erste Reise in den<br />

Cyberspace, und das Feld selber hat sich mit beschleunigter Beschleunigung<br />

weiterentwickelt. “Ich sah es mit meinen eigenen Augen“ und “ich berührte es<br />

mit meinen eigenen Händen“ werden bald Argumente sein, die im Gericht oder<br />

außerhalb keine Überzeugungskraft mehr haben werden. “Ich sah einen<br />

Dinosaurier zum Fenster hereinschauen“ oder “ich habe eine Verabredung,<br />

morgen mit Marilyn Monroe zu schlafen“ werden zu Dingen, die du sagen<br />

kannst, ohne dass die Leute deine geistige Gesundheit in Frage stellen. Die<br />

Regeln des Realitätsspieles haben sich verändert, völlig verändert.<br />

Die San Jose Mercury News – nicht wirklich ein Science‐Fiction‐Journal –<br />

beschrieb in einem Artikel vom 27. Mai 1990 das Cyberspacebüro der nahen<br />

Zukunft wie folgt:<br />

“Der Benutzer wird virtuelle Gänge entlanggehen, die virtuellen Büros seiner<br />

Kollegen betreten, virtuelle Konferenzräume betreten und virtuelle<br />

Marketingzentren, wo virtuelle Produkte ausgestellt sind, wobei er stehen bleibt,<br />

um virtuelle Nachrichtenbretter zu lesen und so weiter.“<br />

Steve Pruitt von Texas Instruments führte während der ersten internationalen<br />

Cyberspacekonferenz in Austin, Texas, im Mai aus, wie solche “virtuellen<br />

Arbeitsbereiche“ funktionieren könnten. Pruitts Vision mag so “gespenstisch“<br />

oder “okkult“ klingen wie einige Studenten der Kabbala, die sich “astral“ die<br />

“Pfade“ auf dem Baum des Lebens hinauf und hinunter “projizieren“, aber ein<br />

großer Teil der Technologie für solche virtuellen Büros existiert bereits, und

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