Phänomen-Verlag Norina Ebele

Quäker‐Yellow‐Springs und die Gegner aus dem nahen Bauerntölpel‐Xenia –
und ich konnte wirklich jede Warze und jeden Mitesser, jeden Tropfen Schweiß
auf jedem Gesicht sehen. Die Farben waren wie Regenbogen. Die Zeit
verlangsamte sich nicht nur, sondern schien still zu stehen. Inmitten eines
emotionalen Mobs war ich in der Ewigkeit.
Einige sangen WE SHALL OVERCOME, und andere riefen GEHT ZURÜCK
NACH NEW YORK, IHR KOMMUNISTEN‐JUDEN‐SCHWULE, und es dauerte
Stunden und Tage, und sie hätten Pyramiden bauen, sich damit langweilen und
sie wieder abreißen können in den Millennien, in denen wir den Bürgersteig zur
grünen Minna überquerten. Ich verstand plötzlich das Hoch, das Löwenjäger
und Bergsteiger erfahren. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich genug
Adrenalin, um so high zu sein wie ein Schamane, der magische Pilze genommen
hat.
Ich erkannte mit absoluter Klarheit und ohne Emotionen, dass ich jetzt ein
Gefangener des Staates war. Der Polizeichef war ein netter Kerl und hasste das,
aber sobald er uns in das Greene‐County‐Gefängnis in Xenia gebracht hatte,
waren wir außerhalb seiner Jurisdiktion. Alles konnte passieren. Mein Körper
gehörte mir nicht. Er gehörte Männern mit Gewehren, die Abzeichen trugen, die
ihnen die Autorität gaben, alles mit mir zu tun, was sie wollten, solange sie
später eine plausible Erklärung dafür hatten.
Bevor sie mich in Handschellen legten, war ich ein philosophischer Anarchist
gewesen. Ich wurde schnell zu einem absolut paranoiden Anarchisten. Wenn
man völlig hilflos ist, passiert das.
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