Phänomen-Verlag Norina Ebele
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Zurück zu Paul dem Gorilla & Mike dem Hai<br />
Anders als die meisten von Calvi‐Bischof Marcinkus´ “Geisterbanken“<br />
existierte die Cisalpine Bank der Bahamas wirklich und erregte bald die<br />
Aufmerksamkeit des Büros des Bezirksstaatsanwaltes in Dade County, Florida.<br />
Die Untersuchungsbeamten des Bezirksstaatsanwaltes hatten die Verbindungen<br />
der Cisalpine mit dem, was sie “den größten Kokain‐Waschautomaten“ der Welt<br />
nannten, entdeckt. Dieser Laden wurde World Finance Corporation genannt und<br />
von dem “früheren“ (angeblich früheren) CIA‐Agenten Hernandez Cataya<br />
geleitet. Die World Finance Corporation wurde den Cops von Dade County von<br />
Müllmännern gemeldet, die sagten, dass sie im Abfall der Bank oft<br />
Marihuanastängel gefunden hätten. Diese Art von Dingen zieht die<br />
Aufmerksamkeit der Gesetzeshüter in Florida auf sich. Weitere Untersuchungen<br />
ergaben, dass die CIA die Bank für Zahlungen an “geheimste Agenten“ in<br />
Lateinamerika benutzte, und dass hier der größte Teil des Kokaingeldes<br />
Lateinamerikas durch den WFC gewaschen und dann an die Cisalpine auf den<br />
Bahamas geschickt wurde, wo Paul der Gorilla und Roberto Calvi es in einem<br />
System durch die Vatikanbank, die Banco Ambrosiano und eine lustige Runde<br />
von Hai Sindonas Bank laufen ließen, das so kompliziert war, dass nicht einmal<br />
Gott Selber weiß, wo das ganze Geld schließlich landete – obwohl Studenten<br />
dieser Kapriolen im Allgemeinen glauben, dass ein großer Teil davon auf jenen<br />
Schweizer Bankkonten gefunden werden könnte, von denen Licio Gelli später<br />
bis zur Tollkühnheit besessen war. Der Bezirksstaatsanwalt von Dade County<br />
verhaftete einige WFC‐Repräsentanten, behauptete aber, dass die CIA ihn davon<br />
abhielte, die Beweise zu bekommen, die er brauchte, um acht weitere zu<br />
überführen, die allesamt Verbindungen zur CIA zu haben schienen.<br />
Ebenfalls in den 1970ern machten Paul der Gorilla und Mike der Hai ein<br />
Geschäft, bei dem die amerikanische Mafia – insbesondere die Johnny‐Roselli‐<br />
Familie, die durch die New Yorker Rizzo‐Familie agierte – sage und schreibe eine<br />
Milliarde Dollar (genau, das sind 1.000.000.000 USD) an falschen Aktien<br />
druckten, die in der Vatikanbank deponiert wurden und dann fast völlig aus der<br />
Sicht gewöhnlicher Investoren verschwanden. Nur einhundert Millionen Dollar<br />
konnten jemals gefunden werden: Die anderen neunhundert Millionen sind<br />
wahrscheinlich noch im Umlauf.<br />
Die Vatikanbank ist das finanzielle Äquivalent eines schwarzen Loches. Alles,<br />
was in diesen außerirdischen Bereich geht, ist für immer der Beobachtung von<br />
außen entzogen. Da der Vatikan kein Teil Italiens ist, war die Vatikanbank nicht<br />
der Untersuchung durch die Bankaufsicht unterworfen, die kommen und in den<br />
Berichten rumstöbern. Er ist eine souveräne Nation, wie der souveräne<br />
Militärorden von Malta, der ihm dient.<br />
Ihr könntet euch fragen, warum so viele falsche Aktien gedruckt worden sind<br />
– eine ganze Milliarde Dollar? Geschäftsleute in Engpässen kaufen oft falsche<br />
Wertpapiere, legen sie lange genug auf eine Bank, um eine saftige “Kreditlinie“<br />
zu etablieren, und bevor der Betrug entdeckt wird, verkaufen sie dann an<br />
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