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Phänomen-Verlag Norina Ebele

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tötete...“<br />

In der Zwischenzeit hatte die Brooklyn Tech es wirklich geschafft, mich aus<br />

dem katholischen Realitätstunnel zu holen. Ich fand mich in Gemeinschaft mit<br />

Protestanten und sogar mit Juden wieder, die, im Gegensatz zu dem, was Onkel<br />

Mick und der katholische Katechismus sagten, nicht wirklich böse waren.<br />

Ich stellte fest, dass ich Juden im Allgemeinen mehr mochte als die<br />

Protestanten. Meistens wollten die Protestanten wirklich Ingenieure werden und<br />

hatten Eltern, die Republikaner waren. Viele der Juden wollten Physiker oder<br />

Wissenschaftler werden, teilten mein unreifes philosophisches Suchen und<br />

hatten genau wie wir irischen Katholiken Eltern, die Demokraten waren.<br />

Die Brooklyn Tech brachte mir eine Menge bei. Ich lernte, dass die Erde doch<br />

nicht hohl war, so dass es keine Hölle im Inneren gab. Ich begegnete Lehrern der<br />

Naturwissenschaft, die uns Mut machten zu denken, statt diese Aktivität zu<br />

unterbinden, wie die Nonnen es taten. Ich hatte sogar einen Lehrer für<br />

Differential‐ und Integralrechnung, der in seine Darlegungen der Mathematik<br />

gerne philosophische Probleme integrierte und besonders Freude daran hatte,<br />

den Unterricht mit einem logischen Problem zu beenden, das keiner von uns<br />

lösen konnte.<br />

Eines Tages ging ich zu diesem Lehrer, Mr. White, und erzählte ihm die<br />

Geschichte von meiner Mutter, Olga und dem Ouijabrett. Ich wollte, dass er es<br />

erklärte. Aber da er nun mal der Mann war, der er war, brachte er mich dazu, es<br />

zu erklären.<br />

“Was meinst du, wie viele Ouijabretter es auf der Welt gibt?“, fragte er mich.<br />

Ich sagte, ich könnte das nicht raten, aber es müssten Millionen sein.<br />

“Mindestens Tausende“, sagte er. “Was meinst du, wie viele ihr Ouijabrett<br />

gefragt haben, wann der Krieg zu Ende ist?“<br />

Ich entschied, dass jeder mit einem Ouijabrett schließlich daran dachte, diese<br />

Frage zu stellen.<br />

“Lass uns annehmen, dass nur die Hälfte gefragt hat“, sagte er. “Das sind<br />

immer noch eine Menge Leute. Wie viele Antworten bekommen sie durch reinen<br />

Zufall?“<br />

“Ähm“, ich rechnete, “wenn, sagen wir, 400.000 da sind und die Hälfte fragt,<br />

wären das 200.000 und, ähm, durch reinen Zufall würden sie 200.000 Antworten<br />

erhalten.“<br />

“Aber so viele Tage gab es zwischen dem Anfang und dem Ende des Krieges<br />

nicht“, sagte Mr. White. “Wie viele Tage waren es?“<br />

Ich musste 365 für die Jahre 1942‐1943‐1944 mit 3 multiplizieren, womit ich bei<br />

995 war, 24 Tage für 1941 addieren und 225 für 1945 und kam auf 1244.<br />

“So“, sagte Mr. White. “Wie viele haben durch reinen Zufall die richtige<br />

Antwort erhalten?“<br />

Mein Ergebnis war 152.<br />

“So“, sagte Mr. White. “Damit haben wir 152 Familien, die die gleiche<br />

Geschichte wie du erzählen, und 199.848 können nur berichten, dass sie die<br />

falsche Antwort bekommen haben. Glaubst du, dass die zweite Gruppe viel<br />

davon hält, das Ouijabrett zu befragen und die falsche Antwort zu bekommen?“<br />

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