Autotype Manual DE - Ht-tech.at
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A6<br />
Eine orientierte halbkristalline Folie besteht aus Zonen mit kristallisiertem M<strong>at</strong>erial (Kristallit),<br />
welche über die gesamte amorphe Masse der Folie verteilt sind. Die Kristallite sind in der<br />
Ebene der Folie angeordnet.<br />
Diese Form der begrenzten Kristallisierung führt zu einer Verbesserung der Eigenschaften<br />
des Polymers.<br />
Diese Kombin<strong>at</strong>ion aus biaxialer Orientierung und Kristallisierung wird kommerziell dazu<br />
benutzt, amorphe Polyesterfolie von einem schwachen, brüchigen, empfindlichen M<strong>at</strong>erial in<br />
ein starkes, dauerhaftes und chemikalienbeständiges Produkt, welches in zahlreichen<br />
Gebieten der Technik benutzt wird, umzuwandeln.<br />
Es ist genau dieser Prozess, der die Polyesterfolien einzigartig unter den M<strong>at</strong>erialien macht,<br />
die für Membranschalter und Beschichtungen verwendet werden.<br />
4. KOMMERZIELLE HERSTELLUNG VON POLY-<br />
ESTERFOLIE<br />
Wie aus den vorstehenden Abschnitten ersichtlich, ist die Herstellung von biaxial orientierter<br />
halbkristalline Polyesterfolie ein komplizierter Vorgang, der große und teure<br />
Produktionseinrichtungen erforderlich macht.<br />
Die verschiedenen Herstellungsstufen vom Basism<strong>at</strong>erial, durch die Polymerisierung,<br />
Orientierung und Kristallisierung, bis hin zur fertigen Folie, gestalten sich normalerweise als<br />
fortlaufender Prozess.<br />
4.1 Polymeris<strong>at</strong>ion<br />
Die Äthylenglykol und Dimethylterephthal<strong>at</strong>e werden bei einem S<strong>at</strong>z von ca. 2.2:1 bei einer<br />
Temper<strong>at</strong>ur von 150-220°C zur Bildung des DHET-Monomers umgesetzt. Zur Bildung des<br />
Polymers braucht dann lediglich der Druck stufenweise reduziert zu werden, um das<br />
Nebenprodukt Äthylenglykol zu entfernen. Dies wird normalerweise, wie aus dem nachstehenden<br />
Schema ersichtlich, in zwei Stufen erzielt:<br />
DMT<br />
DHET<br />
Ester<br />
interchange<br />
column<br />
MEOH<br />
Pump<br />
Vacuum pump &<br />
ethylene glycol<br />
condenser<br />
First<br />
stage<br />
polymeris<strong>at</strong>ion<br />
Pump<br />
High vacuum<br />
pump &<br />
condenser<br />
To film<br />
extruder<br />
Screw<br />
pump<br />
Second<br />
stage<br />
polymeris<strong>at</strong>ion<br />
Die Temper<strong>at</strong>ur bei der Polymeris<strong>at</strong>ion wird im Schlussstadium bei über 260°C gehalten,<br />
damit das Polymer unter Schmelzbedingungen gebildet wird und das Produkt aus dem<br />
Reaktor mittels einer Schraubenpumpe entfernt und direkt in eine Extrusionsanlage transferiert<br />
wird.<br />
Das gesamte gebildete Polymer besitzt nicht dasselbe Molekulargewicht (d.h. die Zahl von<br />
Grundmolekülen). Es ergeben sich immer eine Reihe von Molekulargewichten und diese<br />
können sich von einer Quelle zur anderen unterscheiden.<br />
Von besonderer Wichtigkeit ist in dieser Hinsicht das Vorhandensein von kleinen Fragmenten<br />
mit niedrigem Molekulargewicht. Die Höhe derselben wird sorgfältig begrenzt, da diese auf<br />
die Oberfläche der fertigen Folie wandern und Blockierungen und Haftungsprobleme verursachen<br />
können.