Autotype Manual DE - Ht-tech.at
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In der Nähe der Mitte der Folienbahn sind die Auswirkungen geringfügig, jedoch sind die<br />
Orientierungsachsen in der Nähe der Kanten erheblich reduziert.<br />
Dieser Effekt nennt sich „Bogen“.<br />
Weitere Auswirkungen an den Kanten treten im Kristallis<strong>at</strong>or auf, wo die Folie in der Mitte<br />
der Spannvorrichtung leichter entspannt ist als in der Nähe der festgeklemmten Kanten.<br />
Folie aus der Mitte weist deshalb einen niedrigeren Restschrumpf auf als die von den<br />
Kanten.<br />
Durch diese Auswirkungen werden die Breiten der Spannvorrichtungen beschränkt.<br />
4.6.3 Laminarprofil<br />
Die Folie wird in ihrer Ebene orientiert. Entlang einer senkrechten Achse zur Filmebene findet<br />
jedoch keine derartige Orientierung st<strong>at</strong>t.<br />
Die mechanischen Eigenschaften der Folie entlang dieser Achse werden deshalb nicht in<br />
demselben Maße verbessert.<br />
Dieser Effekt wird durch die Abkühlung der Folie auf der Gießwalze verstärkt. Die Oberfläche<br />
des Polymers, die mit den Kühlrollen in Kontakt kommt, wird rasch abgekühlt und nur eine<br />
leichte Kristallisierung tritt ein. Die Oberfläche des Polymers, welche mit der Luft in<br />
Berührung kommt, kühlt sich ebenfalls ziemlich schnell ab und wiederum ist die<br />
Kristallisierung eingeschränkt. Bei der Masse der gegossenen Folie erfolgt die Kühlung<br />
jedoch langsamer, was besonders für dicke Folie gilt und ein hohes Maß an Kristallisierung<br />
kann auftreten.<br />
Das M<strong>at</strong>erial innerhalb der Folie ist deshalb kristalliner als das in der Nähe der Oberfläche.<br />
Durch diese kombinierten Effekte erscheint die Folie in der Struktur laminar. Dies ist bei der<br />
Herstellung von dicken Folien wichtig und die Dicke der kommerziellen Polyesterfolien wird<br />
dadurch auf etwa 340µ (14 mil) beschränkt.<br />
4.6.4 Restschrumpf<br />
In der Polyesterfolie, die auf die vorstehend beschriebene Weise hergestellt wird, sind<br />
Spannungen eingeschlossen, die freigegeben werden, wenn die Folie über ihre Tg erhitzt<br />
wird. Dies führt zu einem Nachschrumpfen.<br />
Diese Schrumpfung kann bei einer Temper<strong>at</strong>ur von 150°C 1% oder mehr betragen. Bei vielen<br />
Anwendungen ist dies ein bedeutendes Problem. Wenn zum Beispiel Leitpasten auf die<br />
Folie gedruckt und bei einer Temper<strong>at</strong>ur von 120°C getrocknet werden, kann so viel<br />
Schrumpf auftreten, dass ein Verlust des Passers während der darauffolgenden Vorgänge<br />
verursacht wird.<br />
Die Restspannungen können durch das unverzögerte Erhitzen der Folie auf eine Temper<strong>at</strong>ur,<br />
die höher ist, als die, bei der sie anschließend verarbeitet werden soll, freigegeben werden.<br />
Dieser Vorgang, Hitzestabilisierung oder Vorschrumpfen genannt, kann vorgenommen werden,<br />
indem Folienbögen in einen geeigneten Ofen gelegt werden. Dies ist nicht<br />
wirtschaftlich, wenn große Mengen der Folie verarbeitet werden sollen.<br />
Die Stabilisierung von Polyesterfolie von Rolle zu Rolle ist schwierig, da die Folienbahn bei<br />
einer hohen Temper<strong>at</strong>ur fast ohne Spannung bearbeitet werden muss. Eine uneinheitliche<br />
Schrumpfung, die zu einem Säbeleffekt in der Bahn führt, muss eliminiert werden.<br />
In der Praxis ist eine sehr niedrige residuelle Spannung zur Steuerung der Folienbahn zulässig.<br />
Selbst dann können die Probleme der Herstellung von stabilisierter Folie von Rolle zu<br />
Rolle nicht ohne Spezialgeräte gelöst werden.<br />
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