Autotype Manual DE - Ht-tech.at
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5.2 Thermomechanische Eigenschaften<br />
Dieser Abschnitt behandelt die Änderungen der mechanischen Eigenschaften von Autotex,<br />
wenn die Folie erwärmt wird. Dieses Verhalten wird vom Glaspunkt von Polyester bei 68°C<br />
bestimmt. Bei dieser Temper<strong>at</strong>ur findet bei der Folie der Übergang von einem harten glasartigen<br />
Werkstoff zu einem weicheren leichter streckbaren st<strong>at</strong>t.<br />
Dieser Vorgang geht deutlich aus Abbildung 5.5 hervor, die die Auswirkung steigender<br />
Temper<strong>at</strong>uren auf das Elastizitätsmodul von Autotex darstellt. Er ist ein Maß für die zur<br />
Ausdehnung der Folie erforderliche Kraft.<br />
Unterhalb des Glaspunkts ist die Folie sehr stark. Bei 68°C nimmt die Stärke schnell ab, bis<br />
sie bei 120°C nur noch etwa 1/6 des Wertes bei Umgebungstemper<strong>at</strong>ur beträgt.<br />
Youngs<br />
modulus<br />
N/mm 2<br />
20 40 60 80 100 120 140 160<br />
Figure 5.5<br />
Temper<strong>at</strong>ure o C<br />
Aufgrund dieser Eigenschaft besteht eine äußerst nützliche Möglichkeit,<br />
Hintergrundverzerrung zu vermeiden. Wenn die zu prägenden Bereiche wesentlich über den<br />
Glaspunkt erwärmt werden, die Hintergrundbereiche aber unter dieser Grenze gehalten werden,<br />
verringert sich die zum Verformen der Folie benötigte Kraft in den warmen Bereichen,<br />
während sie in den anderen Bereichen hoch bleibt. Der zum Erzielen guter Ergebnisse<br />
erforderliche Temper<strong>at</strong>urunterschied ist gering, normalerweise nur 10-15°C.<br />
ERFOLGREICHES PRÄGEN<br />
PARAMETER 4<br />
Wenn möglich, sollten die Werkzeuge so ausgelegt sein, dass die zu prägenden<br />
Bereiche auf über 68°C erwärmt werden können, während die übrigen Bereiche unter<br />
68°C bleiben.<br />
Diese Kombin<strong>at</strong>ion lässt sich am einfachsten mit Spezialwerkzeugen erzielen. Bei Pl<strong>at</strong>ten<br />
besteht die einzige Möglichkeit in der Einführung einer Isolierschicht in den nicht zu prägenden<br />
Bereichen (siehe Abbildung 5.6).<br />
Aus Abbildung 5.6 geht hervor, dass normalerweise Werkzeugtemper<strong>at</strong>uren über 120°C<br />
keine Vorteile bringen. Die Praxis h<strong>at</strong> sogar gezeigt, dass bei Kontaktprägen die besten<br />
Ergebnisse bei 80-100°C erreicht werden. Bei dieser Temper<strong>at</strong>ur werden optimale Domhöhe<br />
und die taktile Rückmeldung erreicht.<br />
Abbildung 5.7 ist eine schem<strong>at</strong>ische Darstellung dieses Effekts.<br />
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