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Leuchtturmprojekt Demenz - Bundesministerium für Gesundheit ...

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• durch Kunst­ und Gestaltungstherapie zur<br />

Reflexion der eigenen Situation,<br />

• durch Entspannungsübungen zum Abbau von<br />

Belastungen sowie<br />

• durch Sozialpädagogische Beratung und<br />

Pflegeberatung zur Unterstützung des Aufbaus<br />

eines sozialen Netzwerks zuhause und zur<br />

Information über Unterstützungsleistungen<br />

nach der Pflegeversicherung.<br />

Ergebnisse<br />

Die Studie hatte als Hypothese zur Grundlage, dass der<br />

Aufenthalt auf einer special care unit mit multimodaler<br />

integrierter Behandlung von Patient und Angehörigen<br />

eine Stabilisierung der kognitiven Leistungsfähigkeit,<br />

eine Verminderung der Verhaltensauffälligkeiten, eine<br />

Stabilisierung der Befindlichkeit, eine Verbesserung der<br />

Lebensqualität bewirkt und zu einer Verminderung der<br />

Nutzung von Ressourcen des <strong>Gesundheit</strong>ssystems führt.<br />

In einem ersten Auswerteschritt wurde die Eignung von<br />

Zielgrößen untersucht. Es zeigt sich, dass die selbsteingeschätzte<br />

Lebensqualität des Patienten kein valider<br />

Parameter <strong>für</strong> Interventionsstudien bei der Alzheimer<br />

Erkrankung ist. Eine mögliche Alternative hätte die stellvertretende<br />

Einschätzung der Lebensqualität durch den<br />

Angehörigen („substituted judgement“) sein können.<br />

Diese Einschätzung wird jedoch durch angehörigen­<br />

seitige Variablen moduliert. Auch die Beurteilung von Alltagsaktivitäten<br />

wird durch angehörigenseitige Variablen<br />

moduliert und ist daher nur bedingt geeignet zur<br />

Einschätzung des Schweregrades der <strong>Demenz</strong> und der<br />

Beurteilung von Therapieeffekten.<br />

In Bezug auf die Messung des Interventionserfolges mit<br />

kognitiven Skalen oder Skalen zur Verlaufsbeurteilung<br />

zeigt sich in der Gesamtgruppe ein positiver Behandlungseffekt<br />

in der ADAScog­Skala drei Monate nach<br />

Behandlungsende. Eine geschlechsspezifische Analyse<br />

zeigt außerdem <strong>für</strong> die männlichen Patienten einen Trend<br />

zur Beeinflussung von Verhaltensauffälligkeiten und <strong>für</strong><br />

1. nicht-medikamentöse Maßnahmen: Wirksamkeit, nutzen, Stellenwert 23<br />

die weiblichen Patienten einen Effekt bei der Verminderung<br />

der Depressivität bei den Angehörigen und ihrer<br />

Belastung.<br />

Aus der Untersuchung der Therapieeffekte kann die<br />

Schlussfolgerung gezogen werden, dass sich komplexe<br />

nichtmedikamentöse Interventionsprogramme möglicherweise<br />

in geschlechtsspezifischer Weise auswirken.<br />

Als Hypothese <strong>für</strong> weitere Forschungsarbeiten kann formuliert<br />

werden, dass zur Beeinflussung der gleichen Zielgrößen<br />

die nichtmedikamentösen Interventionsprogramme<br />

in geschlechtsspezifischer Weise entwickelt<br />

werden müssen. Der Therapieerfolg <strong>für</strong> medikamentöse<br />

und nichtmedikamentöse Interventionen kann in gleicher<br />

Weise gemessen werden.<br />

Publikationen<br />

Schiffczyk C, Romero B, Jonas C, Lahmeyer C, Müller F,<br />

Riepe MW.<br />

Generic quality of life assessment in dementia patients: a<br />

prospective cohort study. BMC Neurology 2010; 10:48<br />

Schiffczyk C, Jonas C, Lahmeyer C, Müller F, Riepe MW.<br />

Substituted judgement on quality of life in patients with<br />

dementia. submitted<br />

Jonas C, Schiffczyk C, Lahmeyer C, Müller F, Riepe MW.<br />

Staging dementia on grounds of proxy­reported activities<br />

of daily living. submitted<br />

Kontakt<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Phys. Matthias W. Riepe<br />

Sektion Gerontopsychiatrie Universität Ulm /<br />

Abteilung Gerontopsychiatrie BKH Günzburg<br />

Klinik <strong>für</strong> Psychiatrie und Psychotherapie II<br />

Universität Ulm / Bezirkskrankenhaus Günzburg<br />

Ludwig­Heilmeyer­Straße 2, 89312 Günzburg<br />

matthias.riepe@uni­ulm.de

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