Leuchtturmprojekt Demenz - Bundesministerium für Gesundheit ...
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92 4. Koordinierung der ambulanten Versorgung – netzwerke und andere Möglichkeiten<br />
Bessere Lebensqualität durch integrierte Versorgung<br />
Fachtitel: Integrierte <strong>Demenz</strong>versorgung<br />
in Oberbayern (IDOB)<br />
Bei der Integrierten <strong>Demenz</strong>versorgung in Oberbayern,<br />
kurz IDOB, handelte es sich um ein komplexes Vernetzungsprojekt<br />
zur integrierten <strong>Demenz</strong>versorgung mit<br />
dem Ziel, die ambulante, häusliche und wohnortnahe<br />
Versorgung demenzkranker Menschen sicherzustellen.<br />
Das integrierte Versorgungsmodell besteht aus zwei Säulen:<br />
(1) einer systematischen, kontinuierlichen Zusammenarbeit<br />
von Projektarzt/ärztin, Psychologe/in<br />
(Institutsambulanz der beteiligten Klinik) und sozialpsychiatrischem<br />
Case Management (Freier Träger, Schwerpunktpraxis)<br />
und (2) einer systematischen, verbindlichen<br />
Zusammenarbeit verschiedener Leistungserbringer in<br />
der Versorgungsregion in einem Versorgungsverbund,<br />
gesteuert durch ein Care Management.<br />
Vorgehensweise<br />
Unmittelbar nach Einschluss in das Projekt erhielten die<br />
Patientinnen und Patienten individuell abgestimmte Leistungen<br />
durch medizinische, rehabilitative sowie sozialpsychiatrische<br />
Leistungserbringer, die in einem regionalen<br />
Versorgungsverbund die Versorgung <strong>Demenz</strong>kranker<br />
sicherstellen. Strukturell zielte die Modellerprobung<br />
darauf ab, diese innovative Lösungsskizze moderner<br />
<strong>Demenz</strong>versorgung zu verstetigen und das vernetzte<br />
Zusammenwirken in einem Integrierten Versorgungsvertrag<br />
abzubilden, der allen Beteiligten Transparenz und<br />
Planungssicherheit bietet. Die integrierte Versorgungskonzeption<br />
wurde in einer städtischen Modellregion<br />
(MünchenOst) und in einer ländlichen Modellregion<br />
(Berchtesgadener Land) erprobt.<br />
Im Rahmen der Modellerprobung wurden Case ManagementProzesse<br />
und Care ManagementProzesse miteinander<br />
verbunden. Die auf die Person und die individuellen<br />
Bedürfnisse ausgerichtete notwendige Versorgung<br />
wurde durch Projektmitarbeiter des freien Trägers in Case<br />
ManagementFunktion ermittelt und in enger Abstimmung<br />
mit der zuständigen Projektärztin bzw. dem Projektarzt<br />
aus der Institutsambulanz der jeweiligen Klinik<br />
geplant, eingeleitet und im Verlauf gegebenenfalls angepasst.<br />
Gleichzeitig wurden in den Modellregionen Verbundstrukturen<br />
aufgebaut, in denen sich niedergelassene<br />
Haus und Fachärzte, therapeutische Berufsgruppen,<br />
ambulante Pflegedienste, teilstationäre Anbieter, aber<br />
auch die Alzheimergesellschaft, lokale Nachbarschaftshilfen<br />
und Angehörigengruppen engagierten. In der Care<br />
ManagementFunktion war es die Aufgabe der Projektmitarbeiter,<br />
in den Modellregionen die Chancen <strong>für</strong> ein<br />
koordiniertes Zusammenarbeiten auszuloten, Kooperationspartner<br />
zu gewinnen, standardisierte Kommunikationswege<br />
aufzubauen, verbindliche Absprachen zu treffen<br />
und zum Beispiel durch gemeinsame Fallkonferenzen<br />
und Dokumentation die Versorgungsqualität der<br />
<strong>Demenz</strong>versorgung zu verbessern.