Leuchtturmprojekt Demenz - Bundesministerium für Gesundheit ...
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90 4. Koordinierung der ambulanten Versorgung – netzwerke und andere Möglichkeiten<br />
Wohn- und Hausgemeinschaften – eine gute<br />
Alternative <strong>für</strong> Menschen mit <strong>Demenz</strong><br />
Fachtitel: Evaluation von Potenzialen der<br />
Betreuung und Begleitung von Menschen mit<br />
<strong>Demenz</strong> in Wohn- und Hausgemeinschaften<br />
durch die Implementation von Benchmarking-<br />
prozessen (Benchmarking KDA/KCR)<br />
Wohn und Hausgemeinschaften <strong>für</strong> ältere Menschen<br />
sind eine relativ neue Wohnform, in der sechs bis zwölf<br />
ältere Menschen zusammen wohnen und leben. In Hausgemeinschaften<br />
werden die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
über einen stationären Pflegedienst betreut sowie<br />
pflegerisch und hauswirtschaftlich begleitet. Hausgemeinschaften<br />
unterliegen – wie traditionelle Heime – der<br />
jeweils länderspezifischen Heimgesetzgebung. Menschen,<br />
die in ambulant betreuten Wohngemeinschaften<br />
leben, sind formal Mieter in einem privaten Haushalt. Die<br />
erforderlichen Unterstützungsleistungen werden hier<br />
„von außen“ über externe Dienstleister – meistens sind<br />
dies ambulante Pflege, Betreuungs und Hauswirtschaftsdienste<br />
– erbracht.<br />
Haus und Wohngemeinschaften stehen grundsätzlich<br />
allen älteren Menschen offen, werden jedoch in besonderem<br />
Maße von Menschen mit <strong>Demenz</strong> genutzt. Dies<br />
hängt unter anderem damit zusammen, dass aufgrund<br />
der Kleinteiligkeit dieser Wohn und Pflegeangebote, insbesondere<br />
hinsichtlich der Räumlichkeiten und der Mitarbeiterschaft,<br />
der wohnlichen Gestaltung und der oft stärkeren<br />
Integration in das Wohnumfeld, ein höheres Maß<br />
an Orientierung, Vertrautheit und persönlicher Nähe<br />
möglich ist. Ob diese Möglichkeiten von Anbieterseite<br />
auch tatsächlich genutzt werden (können), hängt davon<br />
ab, ob und inwieweit moderne Ansätze zur Qualitätsentwicklung<br />
und Qualitätssicherung genutzt und im Zusammenspiel<br />
aller Beteiligten eingesetzt werden.<br />
Ziel des Projektes war es, in einem systematischen Austausch<br />
von Erfahrungen, Kenntnissen und Problemlösungsansätzen<br />
mit 18 Haus und Wohngemeinschaften<br />
zu erproben, welche Ansätze und Instrumente geeignet<br />
sind, auch in Haus und Wohngemeinschaften einen<br />
Beitrag zur Qualitätsentwicklung zu leisten.<br />
Vorgehensweise<br />
Das Vorgehen orientierte sich an der sogenannten Benchmarkingmethode<br />
– einem modernen Management<br />
instrument, welches <strong>für</strong> den Einsatz in Haus und Wohngemeinschaften<br />
angepasst wurde. Der Benchmarking<br />
prozess wurde von den Initiatoren des Kuratoriums<br />
Deutsche Altershilfe (KDA) in Köln und der Konkret<br />
Consult Ruhr GmbH (KCR) in Gelsenkirchen begleitet,<br />
moderiert und dokumentiert. Er basiert auf Vergleichswerten<br />
zum ISTZustand, der durch folgende Instrumente<br />
erhoben und analysiert wurde: Angehörigen und Mitarbeiterbefragungen,<br />
Einsatz des Dementia Care Mapping<br />
und teilnehmende Beobachtung, Einsatz des Erhebungsinstrumentes<br />
„Profil des Wohlbefindens“, Strukturerhebungen,<br />
Kompetenzprofile und Konzeptanalysen.<br />
Die Ergebnisse wurden in sechs Benchmarkingkreisen mit<br />
allen Beteiligten und in jeweils drei Evaluationsgesprächen<br />
vor Ort in den beteiligten Wohn und Hausgemeinschaften<br />
diskutiert und in Hinsicht auf Qualitätsentwicklungspotenziale<br />
des einzelnen Wohn und Pflegeangebotes<br />
analysiert. Beteiligt waren neben Leitungskräften auch<br />
Mitarbeitende, sowie teilweise Bewohner bzw. Mieter,<br />
Angehörige und Betreuer von Menschen mit <strong>Demenz</strong>.