Leuchtturmprojekt Demenz - Bundesministerium für Gesundheit ...
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8 Einleitung<br />
Forschung <strong>für</strong> eine bessere Versorgung von<br />
Menschen mit <strong>Demenz</strong> – eine Einleitung<br />
Die demographische Entwicklung des 21. Jahrhunderts<br />
hat weltweit eine Steigerung der Bevölkerungszahlen zur<br />
Folge. Nach derzeit anerkannten Hochrechnungen wird<br />
die Weltbevölkerung im Jahre 2100 auf etwa 11 Milliarden<br />
Menschen ansteigen und sich dann voraussichtlich auf<br />
diesem Niveau stabilisieren. In nahezu allen Industrienationen<br />
zeichnet sich jedoch noch eine weitere Entwicklung<br />
ab: die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Waren im<br />
Jahr 2010 nur rund 25 Prozent der Bevölkerung hierzulande<br />
60 Jahre und älter, werden im Jahr 2050 bereits<br />
Schätzungen zu Folge mehr als 36 Prozent der Bevölkerung<br />
über 60 Jahre sein. Für viele ältere Menschen bedeutet<br />
diese Entwicklung die Verlängerung einer Lebensphase,<br />
die meist durch Aktivität und relative <strong>Gesundheit</strong><br />
gekennzeichnet ist. Der Prozess einer alternden Gesellschaft<br />
hat jedoch auch negative Folgen. So steigen die<br />
Neuerkrankungsraten von alterstypischen Erkrankungen,<br />
besonders im Bereich der <strong>Demenz</strong>erkrankungen. Gibt es<br />
heute bereits rund 1,2 Millionen demenziell erkrankte<br />
Menschen in Deutschland, so wird diese Zahl bis zum Jahr<br />
2030 auf schätzungsweise 1,7 Millionen und im Jahr 2050<br />
voraussichtlich auf über zwei Millionen Menschen ansteigen.<br />
Diese Entwicklung stellt eine große Herausforderung <strong>für</strong><br />
die Gesellschaft dar. Denn sowohl die Prävention und Diagnose<br />
von <strong>Demenz</strong>en, als auch die Therapie und Versorgung<br />
der Betroffenen muss gesichert werden. Eine<br />
Herausforderung, der sich die Bundesregierung mit zahlreichen,<br />
aufeinander abgestimmten Aktivitäten stellt.<br />
Ein wichtiger Baustein dieser Aktivitäten war das <strong>Leuchtturmprojekt</strong><br />
<strong>Demenz</strong> des <strong>Bundesministerium</strong>s <strong>für</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong>. Ziel des <strong>Leuchtturmprojekt</strong>es <strong>Demenz</strong> war<br />
die Identifizierung, Weiterentwicklung und Verbreitung<br />
von herausragenden Projekten, um so die Versorgung<br />
und Betreuung von demenziell Erkrankten und deren<br />
Angehörigen jetzt und in Zukunft zu verbessern.<br />
Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung hat das <strong>Bundesministerium</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> im Januar 2008 unter Hinzuziehung<br />
von externen Experten aus 126 Förderanträgen<br />
die 29 besten ausgewählt. Für diese Projekte standen über<br />
einen Zeitraum von zwei Jahren insgesamt 13 Millionen<br />
Euro zur Verfügung. Die einzelnen <strong>Leuchtturmprojekt</strong>e sind<br />
flächendeckend in der gesamten Bundesrepublik verteilt.<br />
Die <strong>Leuchtturmprojekt</strong>e umfassten verschiedenste Teilprojekte,<br />
die mit den unterschiedlichsten Forschungsmethoden<br />
bearbeitet wurden. Eine Reihe von Projekten hat<br />
regionale Versorgungsnetzwerke <strong>für</strong> <strong>Demenz</strong>kranke und<br />
ihre Angehörigen auf oder ausgebaut und deren Nutzen<br />
<strong>für</strong> die Betroffenen erforscht. Andere Projekte haben beispielsweise<br />
nichtmedikamentöse Ansätze zur Therapie<br />
und Versorgung von Menschen mit <strong>Demenz</strong> erprobt und<br />
deren Wirksamkeit in großen Studien untersucht. Weitere<br />
Projekte befassten sich mit dem herausfordernden Verhalten<br />
von <strong>Demenz</strong>kranken, also mit Verhaltensweisen,<br />
die durch die Erkrankung hervorgerufen werden und oftmals<br />
sowohl <strong>für</strong> die professionellen Pflegekräfte als auch<br />
<strong>für</strong> die Angehörigen eine Belastung darstellen. Die<br />
<strong>Leuchtturmprojekt</strong>e untersuchten hierbei neue Möglichkeiten,<br />
wie Pflegekräfte und Angehörige herausforderndem<br />
Verhalten am besten begegnen.