Leuchtturmprojekt Demenz - Bundesministerium für Gesundheit ...
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94 4. Koordinierung der ambulanten Versorgung – netzwerke und andere Möglichkeiten<br />
Vernetzung verbessert die Versorgung<br />
Fachtitel: Evaluation vernetzter Versorgungs-<br />
strukturen <strong>für</strong> <strong>Demenz</strong>kranke und ihre Angehörigen:<br />
Ermittlung des Innovationspotentials und Handlungsempfehlungen<br />
<strong>für</strong> den Transfer (EVIDENT)<br />
Die komplexe Situation von Menschen mit <strong>Demenz</strong> und<br />
ihren pflegenden Angehörigen erfordert eine koordinierte<br />
Unterstützung <strong>für</strong> die Betroffenen. Bisher bestehen<br />
allerdings große Lücken in der Zusammenarbeit und<br />
der Kommunikation der unterschiedlichen Berufsgruppen,<br />
der verschiedenen Sektoren des <strong>Gesundheit</strong>ssystems<br />
und der diversen Angebotsformen. Vor diesem Hintergrund<br />
erkennen immer mehr Regionen die<br />
Notwendigkeit, Akteure aus den verschiedenen Ebenen<br />
der <strong>Demenz</strong>versorgung, beispielsweise aus ärztlichen<br />
und pflegerischen Angeboten, aus Beratung und Selbsthilfe<br />
sowie bürgerschaftlichem Engagement miteinander<br />
zu vernetzen. Diese Netzwerke arbeiten daran, ihre Angebotslandschaft<br />
stärker auf die Bedürfnisse von Erkrankten<br />
und Pflegenden zuzuschneiden und den Informationsfluss<br />
der Akteure untereinander zu verbessern. Wie solche<br />
Netzwerke gestaltet sein müssen, um eine bedarfsgerechte<br />
und effiziente Versorgung zu sichern, war Fragestellung<br />
des Forschungsprojektes „EVIDENT“ (Evaluation<br />
vernetzter Versorgungsstrukturen <strong>für</strong> <strong>Demenz</strong>kranke<br />
und ihre Angehörigen: Ermittlung des Innovationspotenzials<br />
und Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> den Transfer).<br />
Vorgehensweise<br />
Für die Untersuchung wurden folgende sechs Versorgungsnetzwerke<br />
aus NordrheinWestfalen berücksichtigt,<br />
die über gut ausgebaute Strukturen zur <strong>Demenz</strong>versorgung<br />
verfügen. Sie beziehen unterschiedliche Akteure<br />
und Einrichtungen mit ein und können somit als „gute<br />
Praxis“ gelten:<br />
• Stadt Köln<br />
• Stadt Dortmund<br />
• RheinErftKreis<br />
• RheinSiegKreis<br />
• Verein Alt & Jung SüdWest e.V. in Bielefeld<br />
• <strong>Demenz</strong>Servicezentrum <strong>für</strong> Menschen mit<br />
Zuwanderungsgeschichte in Gelsenkirchen<br />
Die Kooperationsbeziehungen innerhalb der Netzwerke<br />
wurden auf Basis von Teilnahmen an Netzwerktreffen und<br />
Interviews mit Vertretern beteiligter Professionen bzw.<br />
Dienste sowie der Analyse von Dokumenten ausführlich<br />
untersucht. Besonderes Augenmerk galt den fördernden<br />
Rahmenbedingungen <strong>für</strong> Netzwerkarbeit in der <strong>Demenz</strong>versorgung<br />
ebenso wie den zukünftig bedeutsamen<br />
Handlungsfeldern <strong>für</strong> die Zusammenarbeit auf diesem<br />
Sektor. Neben der Anbieterseite wurde auch die Perspektive<br />
der pflegenden Angehörigen von demenziell Erkrankten<br />
in den Blick genommen. Mit Hilfe einer Befragung<br />
wurde ermittelt, welche Erfahrungen die Pflegenden mit<br />
genutzten Unterstützungsangeboten gemacht haben<br />
und welche Anregungen <strong>für</strong> weitere entlastende Maßnahmen<br />
sie dort erhalten haben.