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Leuchtturmprojekt Demenz - Bundesministerium für Gesundheit ...

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84 4. Koordinierung der ambulanten Versorgung – netzwerke und andere Möglichkeiten<br />

Netzwerk auf dem Prüfstand<br />

Fachtitel: Interdisziplinäres Betreuungs-<br />

und Behandlungsnetz <strong>für</strong> <strong>Demenz</strong>patienten<br />

im Landkreis Uckermark (IDemUck)<br />

Im Interdisziplinären Betreuungs­ und Behandlungsnetz<br />

<strong>für</strong> <strong>Demenz</strong>patienten im Landkreis Uckermark (IDemUck)<br />

bilden die Fachabteilungen der beiden regionalen Krankenhäuser,<br />

niedergelassene Haus­ und Fachärzte,<br />

Pflegende und Angehörige von Sozialberufen ein Netzwerk<br />

zur Früherkennung und Begleitung von <strong>Demenz</strong>patienten.<br />

Durch eine definierte Aufgabenverteilung<br />

und abgestimmte Behandlungspfade innerhalb des fachübergreifenden<br />

Netzwerkes soll die Selbstständigkeit des<br />

Patienten möglichst lang erhalten bleiben, die Teilnahme<br />

am sozialen und gesellschaftlichen Leben unterstützt,<br />

der Betreuungs­ und Pflegeaufwand optimiert sowie<br />

der Umzug in ein Heim zeitlich hinausgezögert werden.<br />

Gleichzeitig sollen die pflegenden Angehörigen beispielsweise<br />

durch spezifische Beratungsangebote unterstützt<br />

und entlastet werden. Die Ziele der IDemUck­Evaluationsstudie<br />

bestanden in der Analyse der Lebenssituation und<br />

der Versorgungsbedarfe von in der Häuslichkeit lebenden<br />

<strong>Demenz</strong>patienten und deren Angehörigen sowie in der<br />

ergebnisbasierten Evaluation des bestehenden Netzwerkes<br />

zur integrativen Versorgung von <strong>Demenz</strong>patienten.<br />

Vorgehensweise<br />

Für die Bewertung des Netzwerkes wurden auf der Grundlage<br />

eines durch den Hausarzt durchgeführten standardisierten<br />

Testverfahrens (<strong>Demenz</strong> Detection DemTect und<br />

Geriatric Depression Scale GDS) Patienten mit einer<br />

demenziellen Erkrankung aus der Gesamtbevölkerung<br />

des Landkreises Uckermark (Brandenburg) in eine Interventions­<br />

oder Kontrollgruppe der Studie aufgenommen.<br />

Die Interventionsgruppe wurde entsprechend der<br />

Behandlungspfade des Netzwerkes, die Kontrollgruppe<br />

entsprechend der in der allgemeinen Praxis üblichen Vorgehensweise<br />

behandelt. Mit standardisierten Tests wurden<br />

durch speziell geschulte Study Nurses Daten zur Alltagskompetenz,<br />

zur kognitiven Leistungsfähigkeit,<br />

Depressivität, gesundheitsbezogenen Lebensqualität<br />

der Probanden und zur Belastungssituation der Angehörigen<br />

erhoben. Die Datenerhebungen wurden zu zwei Zeitpunkten<br />

durchgeführt: bei Aufnahme in die Studie im<br />

Rahmen einer Eingangsuntersuchung und in einer Nachfolgeuntersuchung<br />

nach einem Jahr.<br />

Ergebnisse<br />

In die Studie konnten insgesamt 235 <strong>Demenz</strong>erkrankte<br />

mit den jeweils unterstützenden Angehörigen (N=187)<br />

bzw. betreuenden Pflege­ und Sozialdiensten (N=31) aufgenommen<br />

werden. Die Evaluationsstudie konnte unter<br />

anderem zeigen, dass Probanden, die innerhalb des Netzwerkes<br />

behandelt wurden, in der Zeit vor der jeweiligen<br />

Befragung zu einem signifikant größeren Anteil einen<br />

Neurologen konsultiert hatten. Dies spricht da<strong>für</strong>, dass<br />

durch die stärkere Abstimmung des Behandlungspfades,<br />

die Schnittstelle zwischen Hausarzt und fachärztlichem<br />

Neurologen verbessert werden konnte. Probanden, die<br />

einen Neurologen konsultiert hatten, hatten gleichzeitig<br />

zu einem höheren Prozentsatz eine ärztliche <strong>Demenz</strong>diagnose<br />

als Probanden, die zuvor keinen Neurologen aufge­

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