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Leuchtturmprojekt Demenz - Bundesministerium für Gesundheit ...

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24 1. nicht-medikamentöse Maßnahmen: Wirksamkeit, nutzen, Stellenwert<br />

Jeder Hausarzt sollte eine <strong>Demenz</strong> erkennen<br />

Fachtitel: Hausarztbasiertes Modellprojekt<br />

<strong>Demenz</strong>versorgung Rheinland-Pfalz (Start-Modem)<br />

Viele Menschen mit <strong>Demenz</strong> erhalten keine oder erst<br />

spät eine Diagnose. Die Diagnostik und Therapie einer<br />

<strong>Demenz</strong>erkrankung, die sich an aktuellen Leitlinien orientieren,<br />

werden oft nur in Spezialzentren durchgeführt –<br />

obwohl auch geschulte Hausärzte diese Aufgabe übernehmen<br />

könnten, zumindest bei den häufigen Formen<br />

wie der Alzheimer­<strong>Demenz</strong>. Hausärzte sind in einer<br />

besonderen Position: Sie sind oft die ersten Ärzte, die<br />

einen Patienten sehen und so bei entsprechender Sensibilisierung<br />

die Erkrankung oft schon in einem frühen Stadium<br />

feststellen könnten. Studien belegen allerdings,<br />

dass Hausärzte gerade <strong>für</strong> die Diagnosestellung einer<br />

<strong>Demenz</strong> extrem unterschiedlich qualifiziert sind.<br />

Eine frühzeitige Diagnostik ist jedoch notwendig, um<br />

reversible <strong>Demenz</strong>formen auszuschließen. Aber auch<br />

wenn es sich um eine neurodegenerative Erkrankung<br />

handelt, ist die Diagnose die Basis <strong>für</strong> therapeutische<br />

Maßnahmen, einen angemessenen Umgang mit den<br />

Erkrankten und entsprechende professionelle Unterstützung.<br />

Besonders Angehörige benötigen Unterstützungsangebote,<br />

da sie sich häufig sehr belastet fühlen und<br />

nicht selten als Folge der Belastung an Depressionen<br />

erkranken. Neben der Diagnostik ist daher auch die<br />

Vermittlung weiterführender Hilfen von entscheidender<br />

Bedeutung, zum Beispiel durch eine psychosoziale<br />

Beratung.<br />

Vorgehensweise<br />

Bei start­modem handelte es sich um eine prospektive,<br />

multizentrische Studie mit kontrollierter randomisierter<br />

Intervention.<br />

A. Umsetzung – Leitliniengerechte <strong>Demenz</strong>diagnostik und -therapie durch den Hausarzt<br />

34 Hausärzte erhielten eine spezifische Schulung („Behandlungskompetenz<br />

<strong>Demenz</strong>“). Im Anschluss führten sie Diagnostik und Therapie selbstständig<br />

bei Patienten aus ihren Praxen durch. Zum Vergleich überwiesen<br />

66 andere Hausärzte zur Diagnostik an ein Facharztzentrum.<br />

B. Behandlung – Effektivität einer frühen psychosozialen Beratung<br />

Patienten und Angehörige erhielten zeitnah nach der Diagnose <strong>Demenz</strong><br />

eine psychosoziale Beratung. Diese beinhaltete eine Aufklärung über die<br />

Erkrankung, rechtliche Aspekte und angemessene Kommunikationsstrategien<br />

mit den Erkrankten. Zudem wurde der individuelle aktuelle Hilfebedarf<br />

ermittelt und ggf. entsprechende Unterstützung in die Wege<br />

geleitet. Die Beratung wurde von ebenfalls geschulten Mitarbeitern von<br />

regionalen Beratungsstellen, den „Pflegestützpunkten“, durchgeführt.<br />

Untersucht wurden:<br />

• Akzeptanz der Hausärzte<br />

• nachhaltige Umsetzung der Fortbildungsinhalte<br />

• Qualität (Leitlinientreue) der diagnostischen<br />

und therapeutischen Maßnahmen<br />

Untersucht wurden:<br />

• Depressivität der Angehörigen im Verlauf und<br />

• ihre Lebensqualität sowie<br />

• Alltagskompetenz, Verhaltensveränderungen,<br />

Depressivität und Lebensqualität der Menschen<br />

mit <strong>Demenz</strong>

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