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Leuchtturmprojekt Demenz - Bundesministerium für Gesundheit ...

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82 4. Koordinierung der ambulanten Versorgung – netzwerke und andere Möglichkeiten<br />

Hausärzte und Pflegedienste müssen<br />

Hand in Hand arbeiten<br />

Fachtitel: Optimierung von Hausärzten und<br />

Pflegediensten in der ambulanten Versorgung<br />

von <strong>Demenz</strong>kranken (KOVERDEM)<br />

Das Problem der Kooperation zwischen verschiedenen<br />

Berufsgruppen gewinnt in der medizinischen Primärversorgung<br />

zunehmend an Bedeutung. Das gilt in besonderer<br />

Weise <strong>für</strong> die Versorgung von zu Hause lebenden<br />

<strong>Demenz</strong>kranken, die auf die Unterstützung durch Hausärzte<br />

und ambulante Pflegedienste angewiesen sind.<br />

Denn im Alltag arbeiten Hausärzte und ambulante Pflegedienste<br />

meist nebeneinander anstatt miteinander. Kontakte<br />

finden nur sporadisch statt. Sie sind abhängig vom<br />

persönlichen Engagement und der wechselseitigen Sympathie<br />

der einzelnen professionellen Akteure. Bisher existieren<br />

jedoch keine Konzepte und Strukturen <strong>für</strong> die<br />

Gestaltung einer regulären Zusammenarbeit. Gemeinsame<br />

Ziele <strong>für</strong> die Versorgung des einzelnen Patienten<br />

werden nur selten formuliert und noch seltener wird die<br />

Möglichkeit genutzt, sich darüber auszutauschen.<br />

Vorgehensweise<br />

KOVERDEM (Optimierung der Kooperation von Hausärzten<br />

und Pflegediensten in der ambulanten Versorgung<br />

von <strong>Demenz</strong>kranken) ist die erste deutschsprachige<br />

Interventionsstudie, die die Kooperationsprozesse in der<br />

ambulanten Versorgung <strong>Demenz</strong>kranker zum Gegenstand<br />

hat. Das Institut <strong>für</strong> Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums<br />

Hamburg­Eppendorf hat in Kooperation<br />

mit ambulanten Pflegediensten der Diakonie und mit<br />

Unterstützung des Landesverbandes Hamburg des Hausärzteverbandes<br />

den Versuch unternommen, die Kommunikation<br />

und Kooperation zwischen Hausärzten und<br />

ambulanten Pflegediensten zu intensivieren und hier<strong>für</strong><br />

feste Strukturen zu entwickeln. Dazu wurden demenzspezifische<br />

Fortbildungen <strong>für</strong> Hausärzte und Pflegekräfte<br />

durchgeführt, Unterstützung bei der Durchführung von<br />

Fallbesprechungen und Instrumente zur Verbesserung<br />

der Kommunikation und Dokumentation angeboten.<br />

Ergebnisse<br />

Die Zusammenarbeit wurde von Pflegekräften und Hausärzten<br />

bei der ersten Befragung vor der Intervention als<br />

überwiegend gut eingeschätzt. Bei alleiniger Betrachtung<br />

dieser Aussagen, scheinen Maßnahmen zur Verbesserung<br />

aus Sicht der Praktiker nicht notwendig. Näher<br />

nachgefragt stellt sich allerdings heraus, dass die Qualität<br />

der Kooperation, was zum Beispiel den Austausch über<br />

die Versorgung des Patienten angeht, gerade von den<br />

Pflegenden als unzureichend erlebt wird. Außerdem<br />

wünschen sich Angehörige und Pflegekräfte, bei Entscheidungen<br />

in der Versorgung mehr einbezogen zu werden.<br />

Die Notwendigkeit zur Verbesserung der Kooperation<br />

zwischen Hausärzten und ambulanten Pflegekräften<br />

wird aus dieser Perspektive ganz deutlich. Aus Sicht der<br />

Hausärzte ist anscheinend eine Verbesserung der Kooperation<br />

nicht erforderlich.

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