GESCHICHTESPAZIERGANG „Auf den Spuren jüdischen ... - Erinnern
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3. Geschichte Ottakrings<br />
3.1 Entstehung Ottakrings<br />
Ottakring 12 wurde im Jahre 1150 erstmals in einer Schenkungsurkunde erwähnt: ein<br />
Weingarten in „Otachringen wurde dem Stift St. Peter in Salzburg geschenkt. Erste<br />
Häuser wur<strong>den</strong> zwischen Ottakringer Bach und Ameisbach gebaut (rund um die<br />
Lambertkirche), nach und nach entstand entlang des zuerst Genannten ein von<br />
Weinbau und Milchwirtschaft lebender Ortsteil („Altottakring“). Nach der 2.<br />
Türkenbelagerung 1683 entstand eine weitere Siedlung, ursprünglich „Unter-<br />
Ottakring“, später „Neulerchenfeld“ genannt. Als Folge des Brandes 1835 in<br />
Altottakring, bei dem 53 Häuser im Altottakringer Ortskern vernichtet wur<strong>den</strong>,<br />
entstand zwischen Neulerchenfeld und Altottakring „Neuottakring“, ein Handwerker-<br />
und Arbeiterviertel.<br />
Bereits 1871 wurde über die Eingemeindung dieser Vororte nach Wien diskutiert. Die<br />
Bevölkerung, insbesondere jene von Neulerchenfeld weigerte sich aber nicht ohne<br />
Grund rund 20 Jahre: In Neulerchenfeld gab es wegen der in <strong>den</strong> Vororten – so auch<br />
Neulerchenfeld - nicht gelten<strong>den</strong> Wiener Verzehrsteuer von 20 % und der daraus<br />
folgen<strong>den</strong> niedrigen Preise in dieser Gegend noch immer sehr viele Gasthäuser –<br />
sodass man Ottakring als „das größte Wirtshaus Wiens“ bezeichnete. Schon um<br />
1800 hatte man Neulerchenfeld das „größte Gasthaus des Heiligen Römischen<br />
Reichs“ genannt - rund 86 von 153 Häusern hatten als Gastwirtschaften gedient,<br />
weitere 13 zeitweise. Der Kompromiss war, die Verzehrsteuerlinie an die äußere<br />
Grenze zu verlegen, so dass die Bevölkerung <strong>den</strong> Widerstand aufgab und ein mit 1.<br />
Jänner 1892 geltendes Gesetz die Eingemeindung der Dörfer Neulerchenfeld und<br />
Ottakring als 16. Wiener Gemeindebezirk vornahm. Alle neuen Bezirke (neben<br />
Ottakring auch Heiligenstadt, Gersthof, Döbling, Währing, Hernals, Breitensee,<br />
Penzing und Hütteldorf) wur<strong>den</strong> durch zwei neue Bahnlinien verbun<strong>den</strong>. Entlang des<br />
Gürtels entstand die von Otto Wagner geplante Stadtbahn auf <strong>den</strong> Überresten des<br />
früheren Linienwalls.<br />
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