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GESCHICHTESPAZIERGANG „Auf den Spuren jüdischen ... - Erinnern

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Walter Arlen 35 – Edith Arlen Wachtels älterer Bruder – wurde 1920 als Walter Aptowitzer<br />

geboren. Er war das erste Kind von Michael und Mina Aptowitzer (geborene Dichter) – also<br />

ein Enkel des Kaufhausgründers und –besitzers Leopold Dichter – und lebte mit seiner<br />

Familie im 2. Stock des Hauses. So erlebte er auch mit, wie unmittelbar nach dem<br />

Einmarsch SA-Männer in die Wohnung eindrangen, Schmuck, Briefmarken und Bargeld an<br />

sich nahmen und ihn und seinen Vater Walter misshandelten. Dieser wurde in das einer<br />

Schule geschaffene Gefängnis in der Karajangasse gebracht, von dort ins<br />

Konzentrationslager Dachau, nach seiner Entlassung von dort wurde er aber bei einer<br />

Razzia auf der Straße wieder festgenommen und im Konzentrationslager Buchenwald<br />

interniert.<br />

Da die meisten engeren Familienmitglieder mit Hilfe von in Chicago leben<strong>den</strong> Verwandten<br />

(Es handelte sich um die bekannte Chicagoer Familie Pritzker, in die eine Schwester<br />

Leopolds eingeheiratet hatte, welche gegenwärtig <strong>den</strong> bekannten Pritzker-Architekturpreis<br />

sponsort und u. a. auch <strong>den</strong> der Chicagoer Öffentlichkeit als Freiluftkonzertsaal im Grant<br />

Park zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Pritzker-Pavillion finanziert hat – siehe Foto unten.)<br />

emigrieren konnten, musste der 18-jährige Walter vom Ariseur Topolansky Geld für <strong>den</strong><br />

Lebensunterhalt der verbliebenen Familienmitglieder vom Sperrkonto erbetteln. Die Familie<br />

musste aus dem Haus in der Brunnengasse ausziehen. Da Walters US-Visum am 15.<br />

März ablief, verließ er am 14. März 1939 Österreich. Nach der Freilassung seines Vaters<br />

Ende April konnte im Mai auch seine Schwester Edith mit Vater und Mutter nach England<br />

fliehen.<br />

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