23.08.2013 Aufrufe

GESCHICHTESPAZIERGANG „Auf den Spuren jüdischen ... - Erinnern

GESCHICHTESPAZIERGANG „Auf den Spuren jüdischen ... - Erinnern

GESCHICHTESPAZIERGANG „Auf den Spuren jüdischen ... - Erinnern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Familie Dichter bzw. Aptowitzer aber meist fern, da diese meist in der Villa in<br />

Sauerbrunn im Burgenland gefeiert wur<strong>den</strong>. 43<br />

Die Stimmung in der Synagoge sei sehr feierlich und etwas dämmrig gewesen, da<br />

das Tageslicht durch die angrenzen<strong>den</strong> Gebäude beeinträchtigt gewesen sei. Die<br />

Vorhalle sei mit Marmor verkleidet gewesen und habe einen sehr eleganten Eindruck<br />

erweckt. Schöne, aus Holz geschnitzte Bänke hätten <strong>den</strong> Hauptraum geschmückt. 44<br />

Paul Grosz, der vor wenigen Wochen verstorbene Präsi<strong>den</strong>t der IKG (1976 – 1987)<br />

feierte ebenfalls sein Bar-Mitzwa im Hubertempel und sang dort im Knabenchor.Er<br />

erinnerte sich daran, dass die Sitzplätze in der Synagoge unterteilt waren, vielleicht<br />

habe es sogar Einzelsitze gegeben. 45<br />

Frederic Morton, auf <strong>den</strong> später noch genauer eingegangen wird, hielt es für<br />

wahrscheinlich, dass seine Familie, die in der Thelemangasse u. a. Or<strong>den</strong> und<br />

Auszeichnungen für die Monarchie herstellen ließ, an der Finanzierung des Tempels<br />

beteiligt war (sein Großvater hatte auch schon in <strong>den</strong> früheren Werkstatträumen ein<br />

Bethaus eingerichtet). An <strong>den</strong> Innenraum konnte er sich nicht mehr gut erinnern,<br />

doch berichtete er über <strong>den</strong> Fortgang des Rabbiners Dr. Julius Max Bach nach 1938:<br />

Er habe im New Yorker Exil bis zu seinem Tod 1951 die „American Congregation of<br />

Jews from Austria“ geleitet. Morton lässt in seiner Autobiografie „Runaway Waltz –<br />

Durch die Welt nach Hause“ die Erinnerung an die Wiener Schabbath-Abende wieder<br />

auferstehen. U. a. feierte er seine Bar-Mitzwa-Feier im Hubertempel, worüber ein<br />

Zeitungsartikel 46 berichtete:<br />

Barmizwah-Feier. Samstag, <strong>den</strong> 9. d. M., fand im Ottakringer Gemeindetempel die Barmizwah des<br />

Stu<strong>den</strong>ten Fritz Mandelbaum, Sohn des Herrn Franz Mandelbaum und seiner Gattin Rosalia, geb.<br />

Ungary unter großer Beteiligung statt. Unter <strong>den</strong> Festgästen sah man viele Vertreter des<br />

Bethausvorstandes und aller Wohltätigkeitsvereine des 16. und 17. Bezirkes. Der Barmizwah trug die<br />

Segenssprüche und die Haftorah in ausgezeichneter Weise vor, was seinem Lehrer, Kantor M.<br />

Harendorff zu großer Ehre gereichte. Nachdem Oberkantor R. Kogan einen feierlichen Segensspruch<br />

vorgetragen hatte, hielt Herr Rabbiner Dr. J. M. Bach an <strong>den</strong> Knaben eine sehr herzliche Ansprache, in<br />

der er auf die Tradition der bei<strong>den</strong> Familien Mandelbaum und Ungvary hinwies, in welchen Religion<br />

und Wohltätigkeit gepflegt wird, und besonders des Großvaters Bernhard Mandelbaum s. A. als eines<br />

Mitgründer des Ausspeisungsvereins gedachte. Sr. Ehrwür<strong>den</strong> richtete am Schluss seiner Rede an <strong>den</strong><br />

Konfirman<strong>den</strong> herzliche Worte der Ermunterung, dem Bespiele seines Vaters nachzueifern, der als<br />

angesehener Fabrikant und edler Mensch in weiten Kreisen geehrt und geschätzt wird.<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!