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Geschichte der Philosophie

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) Die Affekte und das Gute<br />

Die Lehre vom Ursprung und <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Affekte,<br />

von ihren Kräften und ihrer Überwindung durch<br />

die Macht des Verstandes bildet den 3., 4. und 5. Teil<br />

<strong>der</strong> Ethik Spinozas. Die Affekte sind etwas ganz Natürliches<br />

und genau so zu erklären wie alles Seiende<br />

auch, heißt es ganz grundsätzlich. Auch hier geschieht<br />

wie<strong>der</strong> alles notwendig, und Spinoza will die Untersuchung<br />

über die Affekte durchführen, wie wenn wir<br />

es mit Linien, Flächen und Körpern zu tun hätten. Im<br />

ganzen gesehen ist seine Lehre von den Affekten und<br />

ihrer Überwindung in <strong>der</strong> Tugend eine Parallele zu<br />

seiner Erkenntnislehre. Der Imagination entsprechen<br />

die Affekte, dem tätigen Verstande die Tugenden. Als<br />

endliches Wesen ist <strong>der</strong> Mensch verflochten in den<br />

Naturzusammenhang und empfängt von selten <strong>der</strong><br />

Einzeldinge, beson<strong>der</strong>s aber von seiten seines Leibes,<br />

wenn er nur auf das Einzelne schaut, inadäquate Vorstellungen.<br />

Darin liegt ja die Eigenart <strong>der</strong> Imagination,<br />

daß sie das Geschehen nur in seiner Vereinzelung<br />

in Raum und Zeit betrachtet. So geht <strong>der</strong> innere Zusammenhang<br />

verloren; die Dinge fallen uns nur zu,<br />

und wir befinden uns im Zustande des Erleidens, und<br />

darin bestehen die Affekte, die passiones animae. Spinoza<br />

hatte auch hier wie<strong>der</strong> die Vorarbeit Descartes'

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