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Geschichte der Philosophie

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persönliches Bekenntnis.<br />

b) Verneinung des Willens<br />

Schopenhauer spricht zwar im allgemeinen immer<br />

nur von <strong>der</strong> Unseligkeit des Willens überhaupt, genauer<br />

besehen meint er aber dabei zunächst den egoistischen<br />

Willen. In <strong>der</strong> ganzen Natur sähen wir überall<br />

Streit und Kampf und den Wechsel des Sieges.<br />

Jede Stufe <strong>der</strong> Objektivation des Willens macht <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en die Materie, den Raum, die Zeit streitig.<br />

Beständig muß die beharrende Materie die Form<br />

wechseln, indem, am Leitfaden <strong>der</strong> Kausalität, mechanische,<br />

physische, chemische, organische Erscheinungen,<br />

sich gierig zur Herrschaft drängend, einan<strong>der</strong> die<br />

Materie entreißen, da jede die Idee offenbaren will<br />

(Welt als Wille und Vorst. § 27). Am meisten macht<br />

sich <strong>der</strong> Egoismus auf den höchsten Stufen <strong>der</strong> Objektivationen<br />

des Willens geltend, im Menschen. Und<br />

hier erkennt man nun ganz deutlich, daß <strong>der</strong> Egoismus<br />

<strong>der</strong> Ausgangspunkt des ganzen Kampfes ist.<br />

Jedes in <strong>der</strong> grenzenlosen Welt gänzlich verschwindende<br />

kleine Individuum will sich zum Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> Welt machen, seine eigene Existenz und sein<br />

Wohlsein vor allem an<strong>der</strong>en berücksichtigen, und es<br />

ist auf dem natürlichen Standpunkt sogar so, daß

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