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Geschichte der Philosophie

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Kritik <strong>der</strong> reinen Vernunft heißt es: »Das Sollen<br />

drückt eine Art von Notwendigkeit und Verknüpfung<br />

mit Gründen aus, die in <strong>der</strong> ganzen Natur sonst nicht<br />

vorkommt. Der Verstand kann von dieser nur erkennen,<br />

was da ist o<strong>der</strong> gewesen ist, o<strong>der</strong> sein wird. Es<br />

ist unmöglich, daß darin etwas an<strong>der</strong>s sein soll, als es<br />

in allen diesen Zeitverhältnissen in <strong>der</strong> Tat ist; ja das<br />

Sollen, wenn man bloß den Lauf <strong>der</strong> Natur vor Augen<br />

hat, hat ganz und gar keine Bedeutung. Wir können<br />

gar nicht fragen, was in <strong>der</strong> Natur geschehen soll...<br />

Dieses Sollen nun drückt eine mögliche Handlung<br />

aus, davon <strong>der</strong> Grund nichts an<strong>der</strong>es als ein bloßer<br />

Begriff ist, dahingegen von einer bloßen Naturhandlung<br />

<strong>der</strong> Grund je<strong>der</strong>zeit eine Erscheinung sein muß...<br />

Es mögen noch so viele Naturgründe sein, die mich<br />

zum Wollen antreiben, noch so viele sinnliche Anreize,<br />

so können sie nicht das Sollen hervorbringen, son<strong>der</strong>n<br />

nur ein noch lange nicht notwendiges, son<strong>der</strong>n<br />

je<strong>der</strong>zeit bedingtes Wollen, dem dagegen das Sollen,<br />

das die Vernunft ausspricht, Maß und Ziel, ja Verbot<br />

und Ansehen entgegensetzt... Die Vernunft gibt nicht<br />

demjenigen Grund, <strong>der</strong> empirisch gegeben ist, nach<br />

und folgt nicht <strong>der</strong> Ordnung <strong>der</strong> Dinge, so wie sie sich<br />

in <strong>der</strong> Erscheinung darstellen, son<strong>der</strong>n macht sich mit<br />

völliger Spontaneität eine eigene Ordnung nach Ideen,<br />

in die sie die empirischen Bedingungen hineinpaßt<br />

und nach denen sie sogar Handlungen für notwendig

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