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Geschichte der Philosophie

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von irgendwelchen Schriftzügen, ohne alle Vorstellungen;<br />

wie wird es damit versehen?« (II, 1, 2). Und<br />

er antwortet: ausschließlich durch die Erfahrung.<br />

Diese Erfahrung ist eine doppelte, die des äußeren<br />

und die des inneren Sinnes. Die äußere geht über die<br />

Sinnesorgane des Körpers und heißt sensation (Sinnesempfindung);<br />

die innere ist Selbstwahrnehmung<br />

und heißt reflection, Wahrnehmung z.B. des Sehaktes,<br />

des Fühlens, <strong>der</strong> Leidenschaft usw. Die reflection<br />

setzt die sensation vorauf, wodurch nochmals gesagt<br />

wird, das, was immer im Geist ist, zuerst ihm durch<br />

die Sinne zukommen müsse. Was unter <strong>der</strong> Angabe,<br />

daß alle Inhalte des Geistes aus <strong>der</strong> Erfahrung stammen,<br />

genauer zu verstehen ist wird sich sogleich zeigen,<br />

wenn Locke das Zustandekommen unserer<br />

»Ideen« erklärt.<br />

Die idea bildet den Gegenstand des zweiten Buches<br />

des Essay; aber auch sonst muß Locke immer wie<strong>der</strong><br />

über die ideas unseres Geistes sprechen, und er entschuldigt<br />

sich selbst (I, 1, 8) für den häufigen Gebrauch<br />

dieses Wortes; aber es sei am meisten geeignet<br />

zur Bezeichnung dessen, »was bei unserem Denken<br />

den Gegenstand des Verstandes bildet«, und fasse<br />

somit alles zusammen, »was immer man unter Einbildung,<br />

Vorstellung, Begriff, o<strong>der</strong> womit sonst sich <strong>der</strong><br />

Geist beim Denken beschäftigen mag, versteht«. Man<br />

sieht daraus zwar sogleich, daß die englische idea

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