Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8. Empfehlungen für weitere Untersuchungen<br />
8.1 <strong>Optimierung</strong> <strong>der</strong> Streuereinstellungen<br />
Die im Forschungsprojekt durchgeführten<br />
Restsalzmessungen fanden praktisch ausschließlich<br />
in <strong>der</strong> Rollspur statt, um die Verkehrsverdrängung<br />
zu erfassen. Die hohen Verluste bereits unmittelbar<br />
nach <strong>der</strong> Streufahrt (vgl. Kapitel 5.6.2)<br />
weisen darauf hin, dass das Streusalz durch die<br />
Luftverwirbelungen des Fahrtwindes an die Randbereiche<br />
<strong>der</strong> Straße verfrachtet wird. Um diese<br />
Verfrachtung zu reduzieren, kann u.a. die Streubreite<br />
verringert werden. In diesem Fall kann <strong>der</strong><br />
auftretende Fahrtwind das Salz nicht im selben<br />
Ausmaß über die Fahrfläche hinaustragen. Die<br />
insgesamt geringere Streumenge bei gleicher eingestellter<br />
Streumenge je m 2 ist in diesem Fall zu<br />
berücksichtigen.<br />
Konkrete Empfehlungen zu reduzierter Streubreite<br />
können jedoch erst nach Untersuchungen<br />
<strong>der</strong> Querverteilung <strong>der</strong> Restsalzmenge getroffen<br />
werden. Dazu können die in Abb. 61 dargestellten<br />
Messpunkte um weitere Punkte in Fahrbahnmitte,<br />
Fahrstreifenmitte, Seitenstreifen etc. erweitert<br />
werden. Im Rahmen dieser Restsalzmessungen<br />
können auch reine Solesprühgeräte auf Anfangs-<br />
Abb. 77: Auswirkungen einer Streubreitenreduzierung<br />
auf die Verteilung von Tausalz auf <strong>der</strong> Fahrbahn<br />
und Verkehrsverluste von Tausalz getestet werden. Im Zuge dieses Messprogrammes sollte auch eine<br />
Untersuchungen zur möglichen Reduktion <strong>der</strong> Fahrbahngriffigkeit durch die Sole durchgeführt werden.<br />
8.2 Weiterentwicklung und Validierung des entwickelten Streumodells<br />
Die in <strong>der</strong> Modellskizze (Abb. 13) dargestellte Berechnung <strong>der</strong> Filmdicke ist für die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Solekonzentration und damit des Gefrierpunktes von wesentlicher Bedeutung und basiert auf nicht<br />
durch eigene Versuche verifizierten Literaturangaben [HAUSMANN, 2009]. Die Abschätzung <strong>der</strong> Filmdicke<br />
in <strong>der</strong> Rollspur soll in einem ersten Schritt auf Basis von physikalischen Modellen (Abfluss- und<br />
Verdunstungsrechnungen) und Literaturrecherche stattfinden. Das so erstellte Filmdickenmodell kann<br />
dann durch Feldmessungen <strong>der</strong> Filmdicken kalibriert und validiert werden.<br />
Die Feldmessungen <strong>der</strong> Filmdicke müssen<br />
aufgrund <strong>der</strong> für statistische Auswertungen erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Datenbasis und geringen Häufigkeit<br />
optimaler Bedingungen (definierter Nie<strong>der</strong>schlag)<br />
möglichst automatisiert erfolgen. Damit eine Korrelation<br />
zwischen Filmdicke und Nie<strong>der</strong>schlagsintensität<br />
hergestellt werden kann, ist eine enge<br />
Zusammenarbeit mit einem Wetterdienst erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die Messung <strong>der</strong> Filmdicke erfolgt durch<br />
Bodensensoren bzw. optische Messgeräte (z.B.<br />
Vaisala DSC 111). Ein Zusatznutzen dieser Untersuchungen<br />
liegt im Vergleich verschiedener<br />
Messsysteme, <strong>der</strong> eine Aussage über die Qualität<br />
<strong>der</strong> gemessenen Daten erlaubt. Dies kann in<br />
<strong>der</strong> Folge auch <strong>der</strong> Qualität des Winterdienstes<br />
zugute kommen.<br />
Streubreite 3,5m<br />
Streubreite 6,5m<br />
Abb. 78: Verteilung von Schneematsch durch den Verkehrseinfluss<br />
107