10.10.2013 Aufrufe

Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GripTesters und <strong>der</strong> Fahrbahn. Ein weiteres Problem mit dem Zwischenmedium stellt die Form des<br />

Messreifenprofiles dar, dass im Gegensatz zum Messreifen des RoadSTAR bzw. üblicher KFZ-Reifen<br />

keine Profilierung aufweist. Durch den glatten Reifen kann das Zwischenmedium nicht bzw. nur in geringerem<br />

Ausmaß verdrängt werden, wodurch <strong>der</strong> Messreifen leichter die Haftung mit <strong>der</strong> Fahrbahn<br />

verliert bzw. ungünstigere Griffigkeitswerte misst, als das Verkehrskollektiv mit den typischen Winterreifen<br />

tatsächlich vorfindet. In jedem Fall liegt die gemessene Griffigkeit daher an <strong>der</strong> Untergrenze bzw.<br />

auf <strong>der</strong> sicheren Seite. Eine Umrechnung <strong>der</strong> mit dem Messsystem GripTester gemessenen Werte auf<br />

das System RoadSTAR findet sich u.a. in [SPITZER, 2010] basierend auf einer linearen Regression <strong>der</strong><br />

Messwerte umfangreicher Vergleichsuntersuchungen.<br />

5.2.2 Vaisala Kameras<br />

Am Heck des Messfahrzeuges wurden auf einem Dachträger zwei optische Messgeräte <strong>der</strong> Firma<br />

Vaisala montiert, um die Filmdicke näher zu untersuchen (Abb. 47). Die beiden Kameras wurden im<br />

Zuge des Projektes von <strong>der</strong> ASFINAG zu Verfügung gestellt. Die Erfassungs- und Auswertesoftware<br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Messfahrten befand sich noch im Entwicklungszustand. Das System DST 111 (linke<br />

kleinere Kamera) diente zur Erfassung <strong>der</strong> Oberflächen- sowie Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit.<br />

Über die rechte größere Kamera wurden Art (Wasser, Schnee o<strong>der</strong> Eis) und Dicke des Zwischenmediums<br />

auf <strong>der</strong> Fahrbahn erfasst sowie ein vom System errechneter Griffigkeitswert angegeben. Die<br />

erfassten Daten wurden per GSM direkt an einen Server gesendet, von dem diese später wie<strong>der</strong> abgerufen<br />

werden konnten. Zudem konnten die Messwerte über einen kleinen Kontrollterminal im Fahrzeug<br />

laufend überwacht werden.<br />

Da nur ein Messwert alle 2 bis 5 Sekunden per GSM übertragen wurde, ergaben sich im Gegensatz<br />

zum GripTester Abschnittslängen von 20 bis 80 Metern. Weiters gab es keinen direkten Zugriff auf die<br />

Rohdaten <strong>der</strong> Messinstrumente, was eine Beurteilung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holgenauigkeit zusammen mit den<br />

vergleichsweise großen Messabschnittslängen erschwert. Die Messachse des Vaisala-Systems liegt<br />

genau in <strong>der</strong> rechten Radspur des Messfahrzeuges und damit etwa 20 cm rechts <strong>der</strong> Messachse des<br />

GripTesters. Eine Messung in <strong>der</strong> gleichen Achse ist jedoch aufgrund <strong>der</strong> Fahrzeuggeometrie (Deichsel<br />

im Sichtfeld <strong>der</strong> Kameras) nicht möglich. Die Abweichung von 20 cm bewegt sich jedoch im Rahmen<br />

<strong>der</strong> typischen Rollspurbreiten und hat daher keinen wesentlichen Einfluss.<br />

Als problematischer stellte sich die große Abschnittslänge <strong>der</strong> Filmdickenmessungen dar, da einzelne<br />

Schneeverwehungen zwar über einen kurzen Abfall <strong>der</strong> Griffigkeit erfasst wurden, jedoch durch<br />

die Mittelwertbildung im längeren Messabschnitt <strong>der</strong> Vaisala - Kameras kaum einen Einfluss auf die<br />

gemessene Filmdicke haben können. Aus diesem Grund wurde bei <strong>der</strong> späteren Auswertung <strong>der</strong> Daten<br />

immer das Mittel <strong>der</strong> Griffigkeit bzw. Filmdicke eines gesamten Messabschnittes betrachtet.<br />

5.3 Vorversuche - Griffigkeitsmessungen Parkplatz<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes waren Griffigkeitsmessungen auf einem Parkplatz <strong>der</strong> A10<br />

bei Kuchl vorgesehen, um die zeitliche Entwicklung <strong>der</strong> Griffigkeit nach dem Streuvorgang zu dokumentieren.<br />

Die Verwendung eines für den Verkehr gesperrten Parkplatzes erlaubt es Straßenzustände<br />

entstehen zu lassen, die auf Straßen unter fließendem Verkehr aus Sicherheitsgründen nicht verantwortbar<br />

sind. Die Griffigkeit wird mit dem GripTester MKII gemessen, <strong>der</strong> eine kontinuierliche Messung<br />

über längere Messstrecken erlaubt. Der Parkplatz wurde vor Beginn <strong>der</strong> Versuche we<strong>der</strong> geräumt noch<br />

gestreut, womit eine frei einteilbare Fläche mit gleichmäßiger Schneedecke von etwa 10 cm dicke<br />

zu Verfügung stand. Durch Winterdienstfahrzeuge <strong>der</strong> ABM Golling wurden für die Messungen drei<br />

Streifen mit etwa 3,5 m Breite und 40 m Länge geräumt und mit verschiedenen Streumitteln gestreut.<br />

Zudem stand eine Vergleichsstrecke mit einer unbehandelten Schneedecke zur Verfügung, wodurch<br />

auch Griffigkeitswerte für eine ungeräumte Schneefahrbahn ermittelt werden konnten. Auf allen Strecken<br />

wurde vor und nach dem Streuen mehrmals gemessen, um den zeitlichen Verlauf <strong>der</strong> Griffigkeit<br />

abbilden zu können.<br />

Für die Dokumentation des Streubildes auf dem Parkplatz wurde abermals auf die Thermokamera<br />

Testo IR880 zurückgegriffen. In Abb. 44 ist <strong>der</strong> Temperaturverlauf eines Messabschnittes vor und<br />

nach <strong>der</strong> Streuung (FS30) von 20 g/m² NaCl thermografisch dargestellt. Vor <strong>der</strong> Streuung liegt die<br />

75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!