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Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

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schen Anfangs- und Endgewicht <strong>der</strong> Platte aus den Mittelwerten von jeweils 6 Messungen für jede<br />

Kombination aus Temperatur und Einwirkzeit berechnet. Die gemessene Tauwirksamkeit wird auf<br />

1 g Taumittel bezogen und gibt die Tauwirksamkeit in <strong>der</strong> Einheit [g Eis/g Taustoff] an.<br />

Das Hauptproblem des Inzeller Eisplattenversuchs ist die Notwendigkeit einer Klimakammer, wie<br />

etwa im BASt - Labor, um den hohen Einfluss äußerer Temperatureinwirkungen ausschließen zu können,<br />

wodurch er für kleinere Labors nicht durchführbar ist. Weiters sind die langen Wartezeiten und<br />

die hohe Anzahl an Platten, die für die Durchführung notwendig sind nur als Nachteil zu sehen. Das<br />

Problem <strong>der</strong> Versuchsanordnung besteht weiters darin, dass das Verfahren für Trockensalz geeignet ist<br />

und damit die <strong>der</strong>zeit vorherrschende Feuchtsalzstreuung in ihrer Wirkung nicht überprüfbar ist.<br />

2.5.2.2 Tauwirksamkeitsversuche nach SHRP-H-332<br />

Weitere Tauwirksamkeitsversuche wurden in den USA im Rahmen von „The Strategic Highway<br />

Research Programm“ (SHRP) entwickelt. Es wurde ein Handbuch mit Methoden zur Bestimmung <strong>der</strong><br />

Eigenschaften von Streusalzen „Handbook of Test Methods for Evaluating of Chemical Deicers“ kurz<br />

SHRP-H-332 erstellt. In diesem Handbuch sind Verfahren zur Bestimmung von Gefrierpunkten und<br />

weitere Eigenschaften von Salzlösungen zu finden. Zur Tauwirksamkeitsbestimmung werden die Eisschmelzleistung<br />

von festen Taumitteln gem. SHRP-H-205.1, die Eisschmelzleistung von flüssigen Taumitteln<br />

gem. SHRP-H-205.2, die Eispenetration von festen Taumitteln gem. SHRP-H-205.3 und die<br />

Eispenetration von flüssigen Taumitteln gem. SHRP-H-205.4 angegeben.<br />

2.5.2.3 Eisschmelzleistung (SHRP-H-205.1 und SHRP-H-205.2)<br />

Das Ziel dieser Versuche ist es, die Menge an Eis zu bestimmen, die von einem Taustoff (flüssig<br />

o<strong>der</strong> fest) aufgetaut wird. Dazu wird eine 3,175 mm dicke Eisschicht in einem glatten Plexiglasbehältnis<br />

gefroren. Die Probe muss in ein temperaturregulierbares Gerät gestellt und bei einer bestimmten Temperatur<br />

gefroren werden. Dann wird <strong>der</strong> Taustoff auf die Eisoberfläche gestreut und das geschmolzene<br />

Eis in definierten Zeitintervallen in einer Ecke <strong>der</strong> Schale gesammelt, mittels einer Spritze weggenommen,<br />

gemessen und anschließend auf die Eisplatte zurückgegeben. Die Versuchsdauer beträgt 60<br />

Minuten, wobei mindestens 4 Zeitintervalle notwendig sind, um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen.<br />

Das Versuchsergebnis ist das geschmolzene Eisvolumen für bestimmte Zeit, Temperatur und Taustoffmenge.<br />

Das Problem bei diesem Verfahren ist nicht nur die hohe Anzahl an gefor<strong>der</strong>ten Proben,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Tatsachen, dass sich das Volumen <strong>der</strong> Probe durch mehrmaliges abgießen und wie<strong>der</strong>aufbringen<br />

<strong>der</strong> Sole auf den Probekörper än<strong>der</strong>n kann. Für exakte Ergebnisse ist zudem darauf zu<br />

achten, dass die Taustoffproben homogen sind, um einen sinnvollen Vergleich zu ermöglichen.<br />

2.5.2.4 Eispenetration (SHRP-H-205.3 und SHRP-H-205.4)<br />

Das Ziel dieser Versuche ist es, die Zeit zu bestimmen, in <strong>der</strong> eine Eisschicht festgelegter Dicke,<br />

von einem Taustoff (flüssig o<strong>der</strong> fest) penetriert wird. Als Probekörper dient ein transparenter Kunststoffblock,<br />

in den 35mm tiefe Zylin<strong>der</strong> gebohrt werden, die mit Wasser gefüllt werden und zum Frieren<br />

in die Kältekammer gestellt werden. Ein Taustoff mit vorher bestimmtem Gewicht o<strong>der</strong> Korngröße wird<br />

dann auf <strong>der</strong> Eisoberfläche <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong> gestreut. Die Penetrationstiefen werden in definierten Zeitintervallen<br />

von 5 bis 15 Minuten über mindestens eine Stunde mit dem freien Auge beobachtet und<br />

dokumentiert.<br />

Als Ergebnis dieses Versuches bekommt man die Penetrationstiefe in Zeitintervallen für die getesteten<br />

Temperaturen. Interessant ist auch die Zeit, welche für die vollständige Penetration einer bestimmten<br />

Eisplattendicke notwendig ist. Problematisch bei diesem Versuch ist die hohe Anzahl an<br />

notwendigen Proben für aussagekräftige Ergebnisse. Weiters ist ein Vergleich verschiedener Taumittel<br />

nur dann möglich, wenn sich ihre Gewichte um nicht mehr als 10% unterscheidet, weil die Penetrationstiefe<br />

und das Probengewicht nicht linear proportional sind. Im Prinzip sind die Penetrationshohlräume<br />

umso grösser, je näher sie an <strong>der</strong> Oberfläche sind. Deswegen liefern die Ergebnisse für die maximale<br />

Penetrationstiefe mit diesem Verfahren keine genügend genauen Aussagen über die Tauwirksamkeit<br />

verschiedener Taumittel, son<strong>der</strong>n eher über die Auswirkungen <strong>der</strong> Korngröße.<br />

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