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Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

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4.5 Tauwirkung nach Korngröße<br />

Der in den Versuchen festgestellte Unterschied <strong>der</strong> Tauwirksamkeit nach Korngröße <strong>der</strong> Streumittel<br />

liegt in <strong>der</strong> damit zusammenhängenden Wirkungsweise. Geht man bei einer Streumenge von<br />

10 g/m² von typischen Korngrößen 2,8 mm bzw. 0,5 mm aus und berechnet die durchschnittliche Anzahl<br />

an Körnern je m², so kommt man auf etwa 70.000 bei 0,5 mm bzw. etwa 450 bei 2,8 mm Korndurchmesser.<br />

In Abb. 37 ist dieses Verhältnis <strong>der</strong> Korngrößen zusammen mit <strong>der</strong> beobachteten Tauwirkung<br />

graphisch dargestellt. Die einzelnen Körner sind durch rote Punkte markiert und <strong>der</strong> Bereich<br />

<strong>der</strong> Tauwirkung ist grau gekennzeichnet. Die spezifische Oberfläche <strong>der</strong> 70.000 feinen Körner ist mit<br />

55.000 mm² etwa fünfmal so groß, wie jene <strong>der</strong> 450 gröberen Körner mit 11.000 mm², wodurch auch<br />

die Kontaktfläche Salz - Eis wesentlich größer ist und die Taureaktion schneller ablaufen kann. Jedes<br />

einzelnes Korn taut um sich einen flachen Kegel, dessen Durchmesser vom Korndurchmesser abhängig<br />

ist. Der kleinere Wirkungsbereich dieser Kegel wird bei einzelnen feinen Körnern durch ihre Vielzahl<br />

kompensiert und es entsteht eine annähernd gleichmäßige Fläche, auf <strong>der</strong> sich Sole bildet, die das Eis<br />

anschließend gleichmäßig von oben nach unten schmilzt.<br />

Größere Körner tauen zuerst ebenfalls einen Kegel, <strong>der</strong> aber eine breite Grundfläche aufweist und<br />

tiefer in das Eis hineinreicht. Aufgrund <strong>der</strong> geringen Anzahl <strong>der</strong> Körner gemessen an <strong>der</strong> Fläche bildet<br />

sich jedoch kein durchgängiger Solefilm im Verlauf des Tauvorgangs, son<strong>der</strong>n es entstehen zylindrische<br />

Kanäle vertikal von oben nach unten. Beim Auftreffen auf den Untergrund unterhalb des<br />

Eises verbreitert sich dieser Kanal wie<strong>der</strong> zu einem Kegel und es entsteht ein Solefilm unter <strong>der</strong> Eisdecke.<br />

Dieser Solefilm führt zu einer stellenweisen Ablösung des Eises vom Untergrund und wirkt wie<br />

ein Trennfilm. Die Penetrationswirkung größerer Korndurchmesser zusammen mit <strong>der</strong> Bildung eines<br />

Trennfilmes kann gezielt dazu genutzt werden, um festgefrorenes Eis o<strong>der</strong> festgefahrenen Schnee so<br />

weit von <strong>der</strong> Fahrbahn zu lösen, dass diese bei <strong>der</strong> nächsten Räumfahrt leichter mit dem Pflug beseitigt<br />

werden können.<br />

Flächige Verteilung auf 100cm² ~700:4,5<br />

Einwirkungsdauer<br />

Legende:<br />

Feinkörniges Salz ~0,5mm<br />

Grobkörniges Salz >2mm<br />

Schnee/Eis<br />

Sole<br />

Abb. 37: Grundriss und Schnitte einer Eisplatte bei fortschreiten<strong>der</strong> Einwirkungsdauer von feinkönigem Salz (0,5<br />

mm links) und grobkörnigem Salz (3 mm rechts)<br />

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