Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
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2.5.3.2 Liegezeitbestimmung von Tausalz mittels Saug- Spülgeräte<br />
Die BASt hat ein Gerät entwickelt mit dem das Salz auf <strong>der</strong> Fahrbahn durch Aufsprühen und späteres<br />
Aufsaugen eines definierten Wasserfilms gelöst wird (Abb. 12). Der Salzgehalt kann in <strong>der</strong> Folge<br />
durch eine elektrische Wi<strong>der</strong>standsmessung bestimmt werden. Über die bekannte Messfläche (5 x 1 m)<br />
und die bekannte aufgesprühte Wassermenge kann die auf <strong>der</strong> Fahrbahn liegende Salzmenge in g/m 2<br />
rückgerechnet werden. Erste Ergebnisse zeigen einen sehr raschen Rückgang <strong>der</strong> Salzmenge nach<br />
dem Aufbringen. Für die notwendige Anzahl an Messungen zur Erzielung einer entsprechenden Wie<strong>der</strong>holgenauigkeit<br />
ist das Gerät allerdings etwas unhandlich und <strong>der</strong> Aufwand vergleichsweise hoch.<br />
2.5.4 Beurteilung <strong>der</strong> Labor- und Feldversuche<br />
Der große Nachteil bei den bestehenden Laborversuchen gemäß SHRP besteht darin, dass die<br />
Probe durch das Abwiegen <strong>der</strong> Flüssigkeit in bestimmten Zeitintervallen gestört wird und so <strong>der</strong> Einfluss<br />
<strong>der</strong> Messungen auf die Tauwirksamkeit nicht entsprechend berücksichtigt wird. Der Nachteil bei den<br />
Versuchen <strong>der</strong> BASt liegt u.a. darin, dass eine teure Klimakammer benötigt wird, in <strong>der</strong> die Versuchsapparate<br />
aufgebaut werden können. Bei beiden Versuchsanordnungen ist zudem keine gleichmäßige<br />
Verteilung des Taumittels über den gesamten Probekörper gegeben, wodurch es je nach Durchführung<br />
zu starken Schwankungen <strong>der</strong> Ergebnisse kommen kann.<br />
Die Versuche zur Eispenetration mögen zwar zeigen, wie sich die Taumittel ihren Weg in das Eis<br />
bahnen, die Eindringtiefe ist jedoch nur begrenzt objektiv messbar. Weiters ist die Eindringtiefe in erster<br />
Linie bei gleicherer Menge Taumittel von <strong>der</strong> Korngröße und weniger von <strong>der</strong> Art des Taumittels abhängig.<br />
Insgesamt mögen diese Versuche zwar Auskunft über Unterschiede <strong>der</strong> Taumittel geben, das<br />
Tauen einer bestehenden Eisplatte auf <strong>der</strong> Fahrbahn stellt jedoch einen eher seltenen Spezialfall dar,<br />
weshalb die Versuchsergebnisse kaum als praxisnah zu bezeichnen sind.<br />
Die dargestellten Feldversuche sind noch in <strong>der</strong> Entwicklungsphase. In <strong>der</strong> mobilen Messmethode<br />
aus den USA fließt nur <strong>der</strong> Anteil des aufgewirbelten bzw. schon gelösten Salzes in die Messung ein,<br />
was eine durch Nie<strong>der</strong>schlag o<strong>der</strong> Aufspritzen nasse Fahrbahn notwendig macht. Aufgrund <strong>der</strong> Tatsache,<br />
dass die Fahrbahn bei großer Texturtiefe mehr Salz aufnimmt, ist nicht auszuschließen, dass<br />
dieser Einfluss die Messungen wesentlich beeinflusst. Dieser Aspekt wurde bei den Messungen mit<br />
dem Saug- Spülgerät beachtet, wobei hier <strong>der</strong> Nachteil von langwierigen bzw. punktuellen Messungen<br />
gegeben ist.<br />
Insgesamt kann daher auf Basis <strong>der</strong> Literaturrecherche ein hoher Bedarf nach schnell und einfach<br />
durchzuführenden Untersuchungen bzw. Messmethoden abgeleitet werden, welche in <strong>der</strong> Lage sind<br />
die Wirkungen <strong>der</strong> Taumittel zu untersuchen bzw. vergleichen zu können. Solche Verfahren hätten<br />
zudem den Vorteil, dass mit Ihnen eine genaue mathematische Beschreibung <strong>der</strong> Wirkung und Liegedauer<br />
in Kombination mit Fahrbahn-, Verkehrs- und Witterungsdaten möglich wäre.<br />
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