Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
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Schlussfolgerungen bezüglich Gefrierpunkt und Tauwirksamkeit <strong>der</strong> untersuchten auftauenden Streumittel<br />
möglich. Diese Schlussfolgerungen erlauben einen gezielteren und wirtschaftlicheren Einsatz<br />
von Streusalzen im Winterdienst und ermöglichen eine Überprüfung und Qualitätsvergleich gelieferter<br />
Streumittel.<br />
4.7.3 Erkenntnisse aus den Laborversuchen<br />
4.7.3.1 Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Gefrierpunktbestimmung<br />
Erkenntnisse:<br />
● Der eutektische Punkt von Natriumchlorid gemäß den Versuchen liegt bei 23,40% Konzentration<br />
und einer Temperatur von -22,6°C.<br />
● Nach Erreichen des eutektischen Punkts, bleibt <strong>der</strong> Gefrierpunkt von Natriumchlorid konstant<br />
bei -22,6°C. Der oft dargestellte Anstieg des Gefrierpunktes konnte nicht beobachtet werden.<br />
● Bei einer Solekonzentration von 25% (typische Fertigsole) erreicht die Calciumdichloridlösungen<br />
eine Gefriertemperatur von ca. -35°C.<br />
● Eine 10%-ige Zugabe von Safecote zu gesättigter NaCl-Sole senkt den Gefrierpunkt geringfügig<br />
auf -23°C ab, wobei das eutektische Diagramm praktisch jenem von NaCl gleicht.<br />
● Safecote mit 100% Konzentration hat einen Gefrierpunkt von -32,1°C.<br />
Schlussfolgerungen:<br />
● Bei Temperaturen bis ca. -10°C reicht NaCl in <strong>der</strong> Regel als Taumittel immer aus und ist zudem<br />
wesentlich billiger. Schneefälle bei tieferen Temperaturen treten nur sehr selten auf.<br />
● Bei sehr tiefen Temperaturen kann entwe<strong>der</strong> Calciumdichlorid o<strong>der</strong> reines Safecote verwendet<br />
werden, wobei reines Safecote möglicherweise Probleme verursacht, da es sehr zähflüssig wird<br />
und möglicherweise die Ventile am Streufahrzeug verlegt.<br />
4.7.3.2 Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Tauwirksamkeit fester Taumittel<br />
Erkenntnisse:<br />
● Die Tauwirksamkeit ist innerhalb <strong>der</strong> ersten 15 Minuten am höchsten und nimmt dann mit zunehmen<strong>der</strong><br />
Zeit deutlich ab. Nach ca. 120 Minuten sind 90 - 95% <strong>der</strong> theoret. Tauwirksamkeit<br />
erreicht<br />
● Der Einfluss <strong>der</strong> Temperatur auf die Tauwirkung ist entscheidend wodurch hohen Anfor<strong>der</strong>ung<br />
an die Regelung <strong>der</strong> Versuchstemperatur entstehen.<br />
● Feinkörniges Salz hat vor allem in <strong>der</strong> Anfangsphase eine bessere Tauwirkung.<br />
● Die Tauwirkung nach Korngröße ist stark unterschiedlich - feines Korn reagiert schneller, grobes<br />
Korn dringt tiefer ein und kann einen Trennfilm zwischen Eisschicht und Fahrbahn erzeugen.<br />
Schlussfolgerungen:<br />
● Durch die bessere Verteilung über eine Fläche und die größere spezifische Oberfläche ist feinkörniges<br />
Salz rascher und gleichmäßiger in <strong>der</strong> Wirkung bei geringen flächenhaft auftretenden<br />
Feuchtigkeitsmengen wie z.B. bei Reifbildung.<br />
● Grobkörniges Salz ist für das Entfernen von bereits festgefahrenem Schnee bzw. Eis aufgrund<br />
<strong>der</strong> Tauwirkung wesentlich besser geeignet als feinkörniges Salz.<br />
4.7.3.3 Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Tauwirksamkeit flüssiger Taumittel<br />
Erkenntnisse:<br />
● CaCl2 , Safecote (10% Beimengung zu NaCl-Sole) und Supermix - Solen erzielen eine nach 3<br />
Stunden 22% bzw. 31% höhere Tauwirksamkeit als 20%-ige NaCl-Sole trotz annähernd gleicher<br />
Gefrierpunkte.<br />
● Die höheren Tauwirksamkeiten sind bei tieferen Temperaturen (unter -5°C) stärker ausgeprägt.<br />
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