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Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

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STREUMODELL: GRUNDLAGE ZUR OPTIMIERUNG DER STREUSTRATEGIE<br />

Basierend auf den gegenständlichen Untersuchungen wurde ein Modell formuliert, mit dem die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Streumenge und <strong>der</strong> Streuzeitpunkt in Abhängigkeit von Nie<strong>der</strong>schlag, Verkehr, Fahrbahntemperatur<br />

und Deckenart ermittelbar sind. Zusätzlich sollte mit diesem Modell auch die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

vorhandenen Fahrbahngriffigkeit abschätzbar werden.<br />

Der aktuelle Stand des entwickelten Streumodells beschreibt basierend auf Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />

und Verkehrsmenge die Restsalzabnahme auf <strong>der</strong> Fahrbahn unter Berücksichtigung mehrerer Einflussgrößen.<br />

Liegt die Fahrbahntemperatur unter dem Gefrierpunkt <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Fahrbahn vorhandenen<br />

Sole (Nie<strong>der</strong>schlag + Tausalz), so besteht Frostgefahr. Eine tatsächliche Glättegefahr besteht erst bei<br />

Frostgefahr und nicht ausreichen<strong>der</strong> Texturreserve. Die Texturreserve ist abhängig von <strong>der</strong> Makrotextur<br />

des Straßenbelags und beschreibt, ab welcher gefrorenen Nie<strong>der</strong>schlagsmenge <strong>der</strong> Reifen den unmittelbaren<br />

Kontakt mit <strong>der</strong> Fahrbahn verliert und erst dadurch die Griffigkeit stark abfällt.<br />

Zur Kalibrierung und Modellvalidierung wurde die Restsalzmenge durch Wi<strong>der</strong>standsmessungen<br />

(SOBO 20) an vorgegebenen Messpunkten in Abhängigkeit von Streumenge, Verkehr, Textur und Geschwindigkeit<br />

über die Zeit ermittelt. Die sich aus dem Nie<strong>der</strong>schlag, Verkehr und Lufttemperatur ergebende<br />

Wasserfilmdicke wurde mit Vaisala – Kameras (System DSC 111, DST 111) festgestellt. Parallel<br />

dazu wurden die effektive Griffigkeit und ihre Entwicklung bei verschiedenen Winterdienstsituationen<br />

mit bekannter Witterung und Nie<strong>der</strong>schlagsmengen auf <strong>der</strong> gesamten Teststrecke untersucht (Grip-<br />

Tester MK II). Die Kombination aus Sandfleckverfahren, Texturmessung und RoadSTAR – Daten zur<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Texturreserve soll eine flächendeckende Anwendbarkeit des Modells auf beliebige<br />

Straßenbeläge ermöglichen.<br />

STREUMENGEN: GRUNDSÄTZE UND MENGENERMITTLUNG<br />

Aus bestehenden gesetzlichen Grundlagen und Normen, Befragungen sowie den bisherigen Untersuchungen<br />

und Ergebnissen des Streumodells können folgende Streugrundsätze abgeleitet werden:<br />

● Feuchtsalzstreuung weist geringere Streuverluste und ein besseres Streubild als Trockensalzstreuung<br />

auf und ist bevorzugt anzuwenden [BADELT 2007].<br />

● Auf Autobahnen, Schnellstraßen und <strong>der</strong>en Netzschlüsse ist ein Betreuungsintervall<br />

(Umlaufzeit) von max. 3h im Zeitraum 0 - 24 Uhr einzuhalten (Kategorie A).<br />

● An hochrangigen Landesstraßen mit einem JDTV > 5.000 KFZ/24h ist ein Betreuungsintervall<br />

von max. 5h im Zeitraum 4 - 22 Uhr einzuhalten (Kategorie B).<br />

● An Landesstraßen mit einem JDTV von 1.000 - 5.000 KFZ/24h ist ein Betreuungsintervall von<br />

max. 5h im Zeitraum 5 - 20 Uhr einzuhalten (Kategorie C).<br />

● An untergeordneten Landesstraßen mit einem JDTV < 1.000 KFZ/24h ist ein Betreuungszeitraum<br />

von 8 – 20 Uhr einzuhalten (Kategorie D).<br />

● Die taubare Schneemenge ist aus physikalischen Gründen begrenzt, weshalb bei starken<br />

Schneefällen und tiefen Temperaturen eine schnee- bzw. eisfreie Fahrbahn auch in sehr kurzen<br />

Streuintervallen (

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