Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
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5.6.2 Streuverluste unmittelbar nach <strong>der</strong> Ausbringung<br />
Die aus <strong>der</strong> Literatur [z.B. ZULAUF, 1965; HAUSMANN, 2010] durch einzelne Messungen bekannten<br />
Rückgänge <strong>der</strong> Salzmenge auf <strong>der</strong> Straße unmittelbar nach <strong>der</strong> Streuung bzw. durch den<br />
Verkehr können durch die gegenständlichen Versuche <strong>der</strong> nun erstmals genauer quantifiziert werden.<br />
Bereits während <strong>der</strong> Ausbringung geht demnach ein Großteil des Salzes verloren bzw. bleibt nicht auf<br />
<strong>der</strong> Fahrbahn liegen. Als Ursache für diese Anfangsverluste werden Verwehungen des Salzes durch<br />
Luftströmungen angeführt. Diese sind als Wind ist entwe<strong>der</strong> natürlicher Herkunft und tragen das Salz<br />
konstant an einen Straßenrand bzw. von <strong>der</strong> Fahrbahn o<strong>der</strong> werden durch Luftverwirbelungen nach<br />
dem Streufahrzeug sowie darauf folgen<strong>der</strong> Fahrzeuge vertragen. Diese vom Streufahrzeug und wenigen<br />
nachkommenden Fahrzeugen verursachten Luftverwirbelungen sind vor allem auf Autobahnen<br />
und Schnellstraßen ein Thema, wo höhere Streugeschwindigkeiten gefahren werden. Weitere Kriterien<br />
sind die Feuchtigkeit <strong>der</strong> Straße, Korngröße und Einsatz von Feucht- bzw. Trockensalzstreuung.<br />
Für die Feststellung <strong>der</strong> Anfangsverluste unmittelbar nach <strong>der</strong> Streusalzausbringung werden die<br />
beiden Messungen unmittelbar vor bzw. nach einer Streufahrt herangezogen. Aus <strong>der</strong> Summe des<br />
ersten Messwertes plus Streumenge minus zweiten Messwert ergibt sich <strong>der</strong> Anfangsverlust. Die Auswertung<br />
<strong>der</strong> Messdaten erfolgt generell als relativer Prozentsatz von <strong>der</strong> ursprünglich eingestellten bzw.<br />
ausgebrachten Streumenge, um die Ergebnisse auf jede beliebige Streumenge skalieren zu können.<br />
Die Mittelwerte <strong>der</strong> Anfangsverluste bezogen auf die eingestellte Streumenge beinhalten 47 Messungen<br />
innerhalb <strong>der</strong> ersten 150 KFZ. Die relativ geringe verbleibende Salzmenge bei einer eingestellten<br />
Streumenge von 5 g/m ² lässt sich auf ungleichmäßige Ausbringung und begrenzte Messbarkeit<br />
geringer Salzmengen zurückführen. Insgesamt zeigen aber alle Messungen bei unterschiedlichen<br />
eingestellten Streumengen von 10 - 30 g/m ² Anfangsverluste von ca. 70% d.h. die unmittelbar in <strong>der</strong><br />
Rollspur verbleibende Restsalzmenge beträgt nur 30% <strong>der</strong> eingestellten Streumenge.<br />
Da geringe Streumengen von z.B. 5 g/m² vergleichsweise leicht in <strong>der</strong> Fahrbahntextur Platz haben,<br />
kommt es durch den Verkehr kaum zu einer gleichmäßigen Längsverteilung ausgehend von den am<br />
Streuteller ausgebrachten Streufahnen. Eine rasche, gleichmäßige Verteilung des Streusalzes ist folglich<br />
erst ab einer Streumenge von 10g/m 2 nach etwa 100 - 150 Fahrzeugen gegeben. In Hinblick auf<br />
die Wirkung des Winterdienstes sind aber vor allem die hohen nachgewiesenen Streuverluste problematisch,<br />
da dadurch nur ein Bruchteil <strong>der</strong> tatsächlichen Streumenge auch tauwirksam wird. Nachdem<br />
die meisten Streuungen präventiver Natur (bei meist trockener Fahrbahn) waren, kann aus den Messungen<br />
bei bereits feuchter Fahrbahn auf etwas geringere Anfangsverluste geschlossen werden.<br />
Streumenge in [g/m²]<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
5,0<br />
Am Streufahrzeug<br />
eingestellt [g/m²]<br />
In Rollspur nach<br />
Streufahrt [g/m²]<br />
0,78<br />
10,0<br />
3,63<br />
20,0<br />
5,68<br />
30,0<br />
9,53<br />
5 g/m² 10 g/m² 20 g/m² 30 g/m²<br />
Abb. 64: Auswertung <strong>der</strong> Restsalzmessungen für den Anfangsverlust unmittelbar nach <strong>der</strong> Ausbringung. Vergleich<br />
zur eingestellten Streumenge und relativer Verlust in Prozent (n=47)<br />
Salzmenge nach Anfangsverlust [%]<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
21%<br />
48%<br />
37%<br />
42%<br />
5 g/m² 10 g/m² 20 g/m² 30 g/m²<br />
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