Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
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6.6 Ermittlung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Streumengen<br />
Ausgehend von dem in Abb. 13 auf Seite 42 sizzierten Modell kann die Streumenge angegeben<br />
werden, die theoretisch notwendig ist um die Fahrbahn über den Zeitraum eines ganzen Streuumlaufes<br />
frei von Schnee und Eis zu halten. Im Wesentlichen geht es darum, den Gefrierpunkt des Solefilms auf<br />
<strong>der</strong> Fahrbahn unter <strong>der</strong> Fahrbahntemperatur zu halten, um eine Eisbildung sowie daraus resultierende<br />
Straßenglätte wirkungsvoll zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Die Fahrbahntemperatur in den üblicherweise maßgebenden Morgen- und Abendstunden liegt in<br />
<strong>der</strong> Regel 0,0°C bis 2,0 °C über <strong>der</strong> Lufttemperatur. Durch den Verkehrseinfluss kommt es zusätzlich zu<br />
einem Wärmeeintrag im befahrenen Bereich von ca. 0,001°C je Kfz und Stunde je Fahrspur. An stark<br />
befahrenen Straßen kann es dadurch zu einer Erhöhung <strong>der</strong> Temperatur um bis zu +2,0 °C kommen.<br />
Die Fahrbahntemperatur kann mit Sensoren in Fahrzeug und Fahrbahn o<strong>der</strong> einer Thermokamera zuverlässig<br />
bestimmt werden. Ausgehend von <strong>der</strong> vorhandenen Fahrbahntemperatur und Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />
ergibt sich die erfor<strong>der</strong>liche Restsalzmenge zur Absenkung <strong>der</strong> Gefrierpunkttemperatur unter<br />
die Fahrbahntemperatur gemäß den Diagrammen in Abb. 71 und Abb. 72.<br />
Anhand von zwei Beispielen wird nun in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Zusammenhang von Nie<strong>der</strong>schlagsmenge,<br />
Solekonzentration, Gefrierpunkt erläutert, aus dem sich die notwendige Streumenge ermitteln lässt. Für<br />
eine Nie<strong>der</strong>schlagsmenge von 0,1 bzw. 0,2 mm im Streuintervall (0,1 bzw. 0,2 cm Schnee) sowie eine<br />
Fahrbahntemperatur von -4,0 °C kann eine erfor<strong>der</strong>liche Restsalzmenge von 5,5 g/m 2 bzw. 11,3 g/m 2<br />
aus Abb. 71 abgelesen werden, die nach <strong>der</strong> Umlaufzeit noch notwendig ist, um den während dieser<br />
Zeit gefallenen Schnee zu tauen.<br />
Da diese Salzmenge noch am Ende des Streuintervalls zu Verfügung stehen muss, um ein Gefrieren<br />
zuverlässig zu verhin<strong>der</strong>n, sind auch noch die Streu- und Austragungsverluste zu berücksichtigen,<br />
um auf die erfor<strong>der</strong>liche Streumenge zu kommen. Die voraussichtliche Anzahl <strong>der</strong> KFZ kann aus <strong>der</strong><br />
Tagesganglinie des Verkehrs und den Zeitpunkten <strong>der</strong> Streuungen ermittelt o<strong>der</strong> überschlägig abgeschätzt<br />
werden.<br />
Notwendige Salzmenge nach Umlaufzeit [g/m²]<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
14,5 g/m²<br />
11,3 g/m²<br />
5,5 g/m²<br />
Fahrbahn -1°C<br />
Fahrbahn -2°C<br />
Fahrbahn -3°C<br />
5,0<br />
0,0<br />
Fahrbahn -4°C<br />
Fahrbahn -5°C<br />
Fahrbahn -6°C<br />
Fahrbahn -7°C<br />
Fahrbahn -8°C<br />
Fahrbahn -9°C<br />
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1<br />
Nie<strong>der</strong>schlag in [mm] bzw. Schnee in [cm]<br />
0,25 mm<br />
Abb. 71: Ermittlung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Restsalzmenge am Ende des Streuintervalls auf Basis <strong>der</strong> Fahrbahntemperatur<br />
und prognostizierten Nie<strong>der</strong>schlagsmenge mit Hilfe eines Diagrammes<br />
SK NaCl = 0,0005177*GP<br />
98<br />
3<br />
NaCl<br />
2<br />
− 0,01698*GP NaCl − 1,714*GP NaCl − 0,8468 Formel 08: Solekonzentration<br />
SK Konzentration [%]<br />
GP Gefrierpunkt [°C]