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Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

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5.4.2.1 Szenario: Salznasse Fahrbahn (13.01.2010)<br />

Die Messfahrten am 13.01.2010 wurden in den frühen Morgenstunden in einer verkehrsschwachen<br />

Zeit durchgeführt. In diesem Zeitraum ist gewöhnlich auch mit <strong>der</strong> stärksten Reifbildung zu rechnen.<br />

Zudem war in dieser Nacht die Luftfeuchtigkeit mit etwa 90% ausreichend hoch, um ausreichend<br />

Feuchtigkeit für die Reifbildung zu liefern. Die Fahrbahn war demnach auch immer etwas feucht vom<br />

anfallenden Reif, es fiel jedoch kein weiterer Nie<strong>der</strong>schlag. Eine lokale geringfügige Reduktion <strong>der</strong> Griffigkeit<br />

bei den Messfahrten 6,7 und 8 an einer Stelle hatte auf den gemittelten Griffigkeitswert praktisch<br />

keine Auswirkung (Abb. 56, oben, li). Bei <strong>der</strong> überwiegenden Anzahl <strong>der</strong> Messfahrten schwankt die<br />

Griffigkeit jedoch nur sehr gering, was durch den einheitlichen Fahrbahnbelag bedingt ist. An <strong>der</strong> Stelle<br />

<strong>der</strong> lokalen Griffigkeitsabfälle befinden sich eine Reihe kleiner Brücken o<strong>der</strong> Überführungen, die eine<br />

potentielle Gefahrenstelle bei Eisbildung darstellen. Über die gesamte Messstrecke gemittelt war die<br />

Filmdicke jedoch vernachlässigbar gering und betrug im Mittel max. 0,0035 mm und war auch in <strong>der</strong><br />

grafischen Darstellung (Abb. 56, unten, li) kaum ablesbar.<br />

Die erste Messfahrt war eine Nullmessung vor <strong>der</strong> Streuung, bei geringfügige Mengen an Restsalz<br />

von <strong>der</strong> Streuung am Abend des Vortages nicht auszuschließen waren. Die Messungen danach folgten<br />

in länger dauernden Zeitintervallen, um <strong>der</strong> aus den Modellüberlegungen stammenden logarithmischen<br />

Abnahmekurve <strong>der</strong> Restsalzmenge gerecht zu werden. Eine Abnahme <strong>der</strong> Griffigkeit analog zur Abnahme<br />

<strong>der</strong> Restsalzmenge (die bei diesen Messfahrten jedoch nicht erfasst wurde), konnte nicht festgestellt<br />

werden (= geringe Menge Zwischenmedium). Während <strong>der</strong> gesamten Morgenstunden blieb die<br />

Griffigkeit auf dem durchwegs hohen Niveau von etwa μ = 0,8, wobei <strong>der</strong> einzige Ausreißer auf lokale<br />

Eisbildung zurückzuführen ist und mit einem stellenweisen Minimum von μ GT = 0,5 immer noch <strong>der</strong><br />

Griffigkeitsklasse „Gut‘ entspricht (nach Umrechnung auf GripTesterwerte μ RoadSTAR = 0,67).<br />

Die dargestellten Mittelwerte (Abb. 56, rechts) <strong>der</strong> Wetterdaten zeigen einen konstanten Verlauf <strong>der</strong><br />

Griffigkeit bei einer Nie<strong>der</strong>schlagsmenge von 0 mm. Der Anstieg <strong>der</strong> Griffigkeit bei <strong>der</strong> letzten Messfahrt<br />

ist durch die Auftrocknung <strong>der</strong> Fahrbahn zu erklären, <strong>der</strong>en Temperatur sich dem Nullpunkt langsam<br />

nähert, während die Lufttemperatur schon bei >1°C lag. Ein Einfluss <strong>der</strong> Temperatur auf das Ergebnis<br />

<strong>der</strong> Griffigkeitsmessungen ist nicht auszuschließen, liegt jedoch in einem Bereich, <strong>der</strong> im Vergleich zum<br />

Griffigkeitsabfall bei den Zwischenmedien Schnee/Eis nicht signifikanten ist. Der Abfall <strong>der</strong> relativen<br />

Luftfeuchtigkeit ist vor allem durch die höhere Sättigungskapazität <strong>der</strong> erwärmten Luft erklärt.<br />

Griffigkeit [-]<br />

Filmdicke [mm]<br />

1,00<br />

0,90<br />

0,80<br />

0,70<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

0,00<br />

0,30<br />

0,25<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,10<br />

0,05<br />

0,00<br />

Streufahrt #1 04:35 10g/m²<br />

-270' +30' +60' +90' +165' +360' +525'<br />

0,86<br />

0,83 0,82 0,81<br />

0,84<br />

0,74<br />

0,89<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

Filmdicke<br />

Eis<br />

Filmdicke<br />

Schnee<br />

Filmdicke<br />

Wasser<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

Fahrbahntemp. [°C]<br />

Lufttemperatur [°C]<br />

Nie<strong>der</strong>schlag [mm]<br />

10<br />

5<br />

0<br />

- 5<br />

- 10<br />

- 15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

- 5<br />

- 10<br />

- 15<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

- 2,18<br />

- 5,63<br />

- 7,84- 7,88- 8,06- 8,18- 8,58<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

- 1,90<br />

- 6,17- 6,54- 5,97- 6,11<br />

- 4,90<br />

1,22<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

Abb. 56: Mittelwerte <strong>der</strong> Griffigkeit sowie Witterungsdaten vom 13.1.2010 in Fahrtrichtung Salzburg<br />

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