Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
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4.6 Tauwirksamkeitsversuche mit flüssigen Taumitteln<br />
4.6.1 Zielsetzungen<br />
Neben <strong>der</strong> Tauwirksamkeit und -wirkung fester Streumittel ist für den Einsatz <strong>der</strong> Feuchtsalzstreuung<br />
auch die Tauwirksamkeit <strong>der</strong> verwendeten Sole, die in <strong>der</strong> Regel 30% des gesamten Streuguts<br />
ausmacht (FS30) von Interesse. Mit den Versuchen soll gezeigt werden, ob nicht gesättigte Sole durch<br />
„freies Wasser“ [MÜHLBERGER, 2007] schneller reagieren kann und ob sich die Tauwirkung durch<br />
Zusätze wie z.B. Safecote im Vergleich zu reiner NaCl - Sole verbessert. Aus praktischer Sicht spielt<br />
die Tauwirksamkeit <strong>der</strong> Sole nicht nur auf <strong>der</strong> Fahrbahn eine Rolle, son<strong>der</strong>n bereits im Soletank und<br />
bei <strong>der</strong> Ausbringung des Streugutes durch den Streuteller. Bei Temperaturen von unter -7°C kommt es<br />
gemäß Berichten von Streuwagenfahrern häufig zu Verklebungen/Vereisungen auf dem Streuteller, die<br />
das Streubild wesentlich verschlechtern und durch den Winterdienstfahrer von Hand beseitigt werden<br />
müssen. Dies führt in weiterer Folge zu einem erhöhtem Personalaufwand und verlängerten Streuintervallen.<br />
Eine höhere Tauwirksamkeit <strong>der</strong> Sole in Verbindung mit einem tiefen Gefrierpunkt kann daher<br />
dazu beitragen, diese Vereisungen des Streutellers zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
4.6.2 Geräte, Prüfgüter und Prüfprogramm<br />
Die Prüfgeräte entsprechen jenen, die schon<br />
für die Versuche an festen Taumitteln durchgeführt<br />
wurden, lediglich die Handsiebe wurden<br />
durch Spritzen für die gezielte Soleaufbringung<br />
ersetzt. Die Probekörperherstellung ist etwas aufwendiger,<br />
da anstatt einer glatten Eisoberfläche<br />
eine definierte festgelegte Vertiefung erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist (Abb. 38), um <strong>der</strong> Sole eine konstante Angriffsfläche<br />
zu bieten. Diese Vertiefungen im Probekörper<br />
werden durch formgebende Schalen mit 65<br />
mm Durchmesser oben und 45 mm Durchmesser<br />
am Boden durch gezielte Verdrängung des Wassers<br />
erzeugt. Die formgebenden Schalen sind zur<br />
Versicherung <strong>der</strong> Lage an einem Deckel festgeklebt.<br />
Für die Tauwirkung steht demnach eine Fläche<br />
von ca. 3.320 mm² zu Verfügung.<br />
Der vorbereitete Probekörper bietet durch die<br />
Ausrundungen keine konzentrierte Angriffspunkte<br />
für die Sole, son<strong>der</strong>n erlaubt einen gleichmäßigen<br />
Tauvorgang. Zur Aufbringung <strong>der</strong> Sole werden<br />
Spritzen verwendet, um eine genaue Dosierung<br />
von 10 ml Sole zu ermöglichen. Dadurch entfällt<br />
auch eine Wägung <strong>der</strong> Probe, was die Versuchsdurchführung<br />
erheblich vereinfacht. Getestet<br />
wurden NaCl (10%, 16%, 20%), CaCl 2 (23%),<br />
Safecote (10% Safecote, 90% NaCl-Sole mit 23%<br />
Konzentration) und Supermix (70% Wasser, 12%<br />
NaCl, 12% Safecote, 6% CaCl 2 ).<br />
Legende:<br />
Eis<br />
Sole<br />
90 mm<br />
65 mm<br />
45 mm<br />
Abb. 38: Querschnitt <strong>der</strong> verwendeten Probeköper mit<br />
Prüfgut (Sole) zur Untersuchung <strong>der</strong> Tauwirksamkeit<br />
flüssiger Taumittel<br />
Abb. 39: Probekörper nach <strong>der</strong> Versuchsdurchführung<br />
(vorne mit Restspuren von Safecote)<br />
Abb. 40: Arbeitsschritte bei Versuchsdurchführung: Probekörper wiegen - Sole mittels Spritze aufbringen - Definierte<br />
Zeit Einwirken lassen - Abgießen und getautes Eis und Sole abwiegen<br />
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