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Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

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6.3 Ergebnisorientierte Begrenzung <strong>der</strong> Streumengen<br />

Bei starken Schneefällen und tiefen Temperaturen ist eine durchgehend schnee- und eisfreie Fahrbahn<br />

gemäß Kap. 6.2 nicht erzielbar. Die Folge starken Schneefalls ist sowohl bei niedrigen wie hohen<br />

Streumengen mit einer schneebedeckten Fahrbahn weitgehend gleich und damit nur mit reduzierter<br />

Geschwindigkeit befahrbar. Da aber durch den Einsatz hoher Streumengen zusätzliche Gefahren entstehen<br />

und die Kosten steigen, sich aber am Ergebnis nichts än<strong>der</strong>t, ist von hohen Streumengen bei<br />

starken Schneefällen abzuraten. Vielmehr ist auf ein sauberes Räumbild und die Erhaltung des Trennfilms<br />

durch Streumengen von etwa 10 g/m 2 bis zum Ende <strong>der</strong> Schneefälle zu achten. Nach dem Ende<br />

<strong>der</strong> Schneefälle kann durch eine entsprechende Räumung und Streuung von z.B. 30 - 40 g/m 2 <strong>der</strong><br />

verbleibende Schnee auf <strong>der</strong> Fahrbahn beseitigt werden.<br />

Eine für den Straßennutzer problematische Situation kann an Schnittpunkten <strong>der</strong> Betreuungsgebiete<br />

verschiedener Meistereien mit unterschiedlicher Winterdienststrategie und Durchführungszeitpunkt<br />

entstehen. Die daraus resultierenden plötzlichen Unterschiede des Fahrbahnzustandes bei gleichen<br />

Bedingungen treffen den Straßennutzer meist unvorbereitet und stellen dadurch ein gewisses<br />

Gefahrenpotential dar. Daher sollte darauf geachtet werden, die Winterdienststrategie benachbarter<br />

Straßenmeistereien möglichst aufeinan<strong>der</strong> abzustimmen und zudem die Schnittstellen in <strong>der</strong> Betreuung<br />

nur an übersichtliche, wenig gefährdete Stellen zu legen.<br />

Die Unterschiede in Winterdienststrategien und Streumengen zeigt sich an <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong><br />

Streuung <strong>der</strong> ausgebrachten Streumengen im Vergleich zur gefallenen Schneemenge gemäß Abb. 68.<br />

Mit zunehmen<strong>der</strong> Schneefallhöhe steigt auch die Streumenge bei entsprechen<strong>der</strong> Schwankungsbreite.<br />

Um die Nahtstellenproblematik in den Griff zu bekommen, gilt es die Streumengen zu vereinheitlichen<br />

(Verengung des Konfidenzintervalls) und die Streufahrten zeitlich aufeinan<strong>der</strong> abzustimmen. Auf diese<br />

Weise kann auch das Problem <strong>der</strong> großen Streumengen an wenigen Winterdiensttagen in den Griff<br />

bekommen werden, in dem z.B. als die Grenze <strong>der</strong> nur begrenzt bewältigbaren täglichen Schneefallmengen<br />

bei 5 cm angesetzt wird und auf eine Mindeststreuung von ca. 10 g/m 2 bis zum Ende <strong>der</strong><br />

Schneefälle umgestellt wird.<br />

Aus <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Häufigkeit von Starkschneefällen bei tiefen Temperaturen gemäß Kap. 3.4 ist<br />

mit solchen Ereignissen nur äußerst selten zu rechnen. Um auch für diese wenigen Winterdiensttage<br />

eine schnee- und eisfreie Fahrbahn durchgehend gewährleisten zu können, müsste die übliche Personal-<br />

und Geräteausstattung vervielfacht werden. Ein solcher Aufwand wird jedoch in <strong>der</strong> Regel nicht im<br />

Einklang mit den Prinzipien <strong>der</strong> sparsamen und zweckmäßigen Verwendung <strong>der</strong> knappen öffentlichen<br />

Mittel bzw. einem effizienten und umweltfreundlichen Winterdienst stehen.<br />

Streumenge [g/m²]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Datenreihe OÖ 2009/10<br />

Regressionsgerade y(x)<br />

95% Konfidenzintervall<br />

Ziel <strong>der</strong> Vereinheitlichung<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Schneefallhöhe [cm/Tag]<br />

Abb. 68: Auswertung ausgebrachter Streumengen in g/m² und Tag nach Schneefallhöhe in cm pro Tag mit Darstellung<br />

<strong>der</strong> Ziele einer einheitlicheren Streuung und Begrenzung <strong>der</strong> Streumengen an Tagen mit Starkschneefällen<br />

> 5 cm/Tag<br />

93

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