Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
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5.4 Hauptversuche - Griffigkeitsmessungen Straße<br />
Für die Wahl einer geeigneten Messstrecke<br />
wurden eine Reihe von Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt.<br />
In unmittelbarer Nähe <strong>der</strong> Probestrecke sollte<br />
sich (auf demselben Straßenzug) eine Anlage zur<br />
automatischen Erfassung <strong>der</strong> Verkehrsstärke befinden,<br />
um den Einfluss des Verkehrs berücksichtigen<br />
zu können. Nach Möglichkeit sollte zudem<br />
keine Möglichkeit einer Zu- o<strong>der</strong> Abfahrt entlang<br />
<strong>der</strong> gesamten Messstrecke bestehen, um die ansonsten<br />
auftretende Verfälschungen <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
zu vermeiden.<br />
Zudem muss die Messstrecke lang genug<br />
sein, um die Bildung einzelner Abschnitte zur<br />
Messungen verschiedener Taumittel und Streumengen<br />
unter denselben Bedingungen (Wetter,<br />
Verkehr) zu ermöglichen bzw. im direkten Vergleich<br />
betrachten zu können. Diese Abschnitte<br />
sollten weiters so lang sein, dass aussagekräftige<br />
Messungen möglich sind, aber keine zu großen<br />
Entfernungen, beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Rückfahrt,<br />
überwunden werden müssen, damit ein gewisser<br />
Zeitintervall <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>holungsmessungen eingehalten<br />
werden kann. Um den Witterungseinfluss<br />
bzw. die Nie<strong>der</strong>schlagsmenge festzustellen, ist<br />
eine automatische Wetterstation in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />
Messstrecke notwendig.<br />
Die Wetterdaten sind von Meteorologen auszulesen<br />
und in eine für die Auswertung geeignete<br />
Form zu bringen. Dazu sind vor allem die tat-<br />
Abb. 50: Abschnittsbildung auf <strong>der</strong> Messstrecke an<br />
<strong>der</strong> A10 im Bereich <strong>der</strong> Anschlussstellen<br />
Pass Lueg - Werfen<br />
sächlich gefallenen Nie<strong>der</strong>schlagsmengen für die Zeiträume zwischen den Messfahrten zu ermitteln.<br />
Schließlich sollte die Messstrecke auch so gelegen sein, dass mit mehreren Schneefalltagen in einem<br />
Winter zu rechnen ist. Dabei sind für klimatologisch verschiedene Regionen nicht unbedingt verschiedene<br />
Messstrecken notwendig, da bei gezieltem Messeinsatz die typischen Wetterszenarien erfasst<br />
werden können und diese anhand von Wetteraufzeichnungen in ihrer Häufigkeit den einzelnen Regionen<br />
zugeordnet werden können.<br />
Alle genannten Kriterien werden von dem ausgewählten Streckenabschnitt auf <strong>der</strong> A10 Tauernautobahn<br />
von km 33 bis km 42 (Abb. 50) erfüllt. Die Trennung <strong>der</strong> Abschnitte erfolgt durch etwa 500 m<br />
lange Tunnel, die eine Verschleppung des Taumittels eines Abschnittes in einen an<strong>der</strong>en verhin<strong>der</strong>n,<br />
da in den Tunnel nicht gestreut wird. Die Messlänge <strong>der</strong> einzelnen Abschnitte beträgt zwischen 1,2 km<br />
und 2,5 km und ist damit ausreichend lang. Durch diese natürliche Trennung können zur gleichen Zeit<br />
verschiedene Streumittel und Streumengen ausgebracht werden und die Unterschiede in <strong>der</strong> Wirkung<br />
bei gleicher Verkehrsbelastung und Witterung untersucht werden. Lokale Unterschiede im Mikroklima<br />
(Ende von Lärmschutzwänden, Schneeeintrag durch Wien, Kunstbauten etc.) können jedoch nicht<br />
gänzlich ausgeschlossen werden, ihr Einfluss ist aber bezogen auf die Gesamtstrecke <strong>der</strong> Teilabschnitte<br />
gering. Die Verkehrsmenge wurde über die automatische Zählstelle Golling <strong>der</strong> ASFINAG ermittelt.<br />
Die Messfahrten wurden gezielt an Schneefalltagen durchgeführt, um die Auswirkungen von<br />
Schneefallintensität, Streumittelausbringung und Filmdicken auf die Griffigkeit zu untersuchen. Die drei<br />
Abschnitte wurden in einer durchgehenden Messfahrt aufgenommen und diese anschließend anhand<br />
<strong>der</strong> erkennbaren Übergänge bei Tunnelportalen in die Einzelabschnitte getrennt. Die Messfahrten wurden<br />
in Abstimmung mit den Winterdienstmitarbeitern so durchgeführt, dass eine Fahrt vor <strong>der</strong> Streufahrt<br />
und die weiteren Fahrten mit zunehmendem Zeitabstand nach <strong>der</strong> Streufahrt stattfanden. Damit<br />
wurde dem Umstand Rechnung getragen, dass <strong>der</strong> Streueinfluss mit <strong>der</strong> Zeit sukzessive abnimmt.<br />
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