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Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]

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2.5.1.3 Chemische Zusammensetzung<br />

Herstellungsbedingt kommt es je nach Art <strong>der</strong> Tausalzgewinnung zu Verunreinigungen, die kaum<br />

vermeidbar sind. Um die gewünschte Tauwirkung zu erzielen wird in RVS 12.04.16 ein Mindestgehalt<br />

an reinem Auftausalz bezogen auf die angelieferte Trockenmenge festgelegt. Bei NaCl muss das reine<br />

Salz mindestens 97,5 M-% betragen, bei CaCl 2 77 M-% und bei MgCl 2 47 M-%. Von <strong>der</strong> verbleibenden<br />

Restmasse wird keine Tauwirkung erwartet. Der Salzgehalt wird nach ISO 6227 [ASI, 1982] bestimmt.<br />

Im Hinblick auf die Aggressivität von Sulfaten gegenüber Betonbauwerken (treiben<strong>der</strong> Angriff) soll <strong>der</strong><br />

Sulfatgehalt möglichst gering sein und ist in Österreich mit 10 g/kg begrenzt.<br />

2.5.1.4 Korngröße (Sieblinie)<br />

Die Korngröße spielt eine wichtige Rolle für Taugeschwindigkeit, Tauwirksamkeit und Streubild und<br />

somit für die Wirksamkeit des Taumittels. Kleine Körner lassen sich durch Fahrt- bzw. Seitenwind leichter<br />

verwehen. Das führt durch die höheren Verluste schon während <strong>der</strong> Streufahrt zu einer Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> effektiven Tauwirksamkeit. Dem Problem <strong>der</strong> Verwehung kann durch eine Anfeuchtung in <strong>der</strong><br />

Feuchtsalzstreuung entgegen gewirkt werden. Körnungen mit einem geringen Durchmesser haben<br />

eine größere spezifische Oberfläche und weisen daher eine höhere Anfangstaugeschwindigkeit auf. Zu<br />

geringe Korndurchmesser sind jedoch wegen <strong>der</strong> Gefahr <strong>der</strong> Schlammbildung und wegen <strong>der</strong> hohen<br />

Verwehungsverluste nicht erwünscht.<br />

Körner mit größerem Durchmesser hingegen werden aufgrund ihres größeren Gewichtes weniger<br />

stark verweht, springen aber beim Auftreffen auf <strong>der</strong> Fahrbahn weiter und führen dadurch zu einem<br />

etwas gleichmäßigeren Streubild (keine Streufahnen). Sie verteilen sich aber auch über die Grenzen<br />

<strong>der</strong> eingestellten Streubreite in die Umgebung. Kommen die großen Körner auf einer Eisfläche zum Liegen,<br />

können sie diese besser auftauen als kleinere Körner. Aus den bisherigen Erfahrungen bezüglich<br />

Tauwirksamkeit und Streubild wurden folgende Anfor<strong>der</strong>ungen an die Korngröße in <strong>der</strong> RVS definiert:<br />

● Bei NaCl muss die Sieblinie zwischen 0,125 mm und 3,15 mm liegen, wobei Über- und Unterkorn<br />

nicht mehr als 5% erreichen darf. Weiter darf das Größtkorn 5 mm nicht überschreiten.<br />

● Bei CaCl2 und MgCl2 darf das Größtkorn 8 mm nicht überschreiten, wobei dies von untergeordneter<br />

Bedeutung ist, da beide Salze praktisch nur zur Soleherstellung verwendet werden.<br />

2.5.1.5 Schwermetallgehalt<br />

Aus Sicht des Schutzes von Umwelt und Umgebung wird <strong>der</strong> zulässige Anteil an Schwermetallen<br />

in den Streusalzen begrenzt. In <strong>der</strong> RVS 12.04.16 werden für ausgewählte Schwermetalle Grenzwerte<br />

festgelegt die nicht überschritten werden dürfen.<br />

2.5.1.6 Wassergehalt<br />

Da ein zu hoher Wassergehalt auch bei Taumitteln mit geeigneten Antibackmitteln zu Verklumpung<br />

führen kann, wird <strong>der</strong> Feuchtigkeitsgehalt in <strong>der</strong> RVS 12.04.16 mit 0,5% beschränkt.<br />

2.5.2 Bestehende Laborversuche<br />

2.5.2.1 Inzeller Eisplattenversuch<br />

Der Inzeller Eisplattenversuch gilt <strong>der</strong>zeit als das einzige aussagekräftige Verfahren zur Bestimmung<br />

<strong>der</strong> Tauwirksamkeit von Salzen in Europa. Er wurde von <strong>der</strong> Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(BASt) in Deutschland entwickelt [BADELT et. al. 1998]. Bei diesem Verfahren werden 4 Gramm<br />

eines Taumittels auf einer 3,5 cm dicken Eisplatte verteilt. Es wird die Tauwirksamkeit in Gramm<br />

Eis pro Gramm Taustoff bei Temperaturen von -2°C und -10°C sowie Einwirkungszeiten von 10 und<br />

60 Minuten bestimmt. Dazu wird in einer regulierbare Klimakammer mit Luftfeuchtigkeitskontrolle<br />

von 60 - 70 % die Prüffläche mit 28 x 18cm (0,05 m 2 ) 15 bis 24 Stunden auf Versuchstemperatur<br />

angeglichen. Es sind 6 Platten je Kombination aus Temperatur und Einwirkungszeit bzw. insgesamt<br />

24 Platten für die Versuche erfor<strong>der</strong>lich. Um die 6 Eisplatten zu erzeugen, werden insgesamt<br />

3l Wasser 72 Stunden bei -6°C gefroren. Als Ergebnis wird die Tauwirksamkeit als Differenz zwi-<br />

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