Forschungsbericht "Optimierung der Feuchtsalzstreuung" [barrierearm]
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4. Laborversuche Tauwirkung<br />
4.1 Prüfbedarf<br />
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurde das in Kapitel 2.7 skizzierte Streumodell ausgearbeitet<br />
und die dargestellten Zusammenhänge untersucht. Der Schwerpunkt im Rahmen dieses Forschungsprojektes<br />
lag in <strong>der</strong> Entwicklung von Laborversuchen zu den Modulen Restsalzmenge und Gefrierpunkte<br />
von Solen. Um die Ergebnisse <strong>der</strong> Versuche in eine Berechnung einbeziehen zu können,<br />
war eine mathematische Beschreibung <strong>der</strong> gefundenen Zusammenhänge erfor<strong>der</strong>lich. Zur Versuchsdurchführung<br />
wurde daher ein modifizierter Klimaschrank für das Labor des Instituts für Verkehrswissenschaften<br />
angeschafft. Mit diesem ist ein Hantieren mit den Proben innerhalb des Schrankes ohne Öffnen<br />
<strong>der</strong> Türe und damit ohne Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Innentemperatur möglich, wodurch erst eine entsprechende<br />
Wie<strong>der</strong>holgenauigkeit z.B. für Tau- und Gefrierversuche gewährleistet ist.<br />
4.1.1 Gefrierpunkt – Solenkonzentration – Verläufe<br />
Die in <strong>der</strong> Literatur dargestellten Gefrierpunktverläufe weisen einen Anstieg des Gefrierpunktes bei<br />
zunehmen<strong>der</strong> Konzentration im Bereich <strong>der</strong> Übersättigung auf, <strong>der</strong> nicht nachvollziehbar ist und durch<br />
ein Versuchsprogramm zu Gefrierpunkt -Solenkonzentrations-Verläufen überprüft werden soll. Zudem<br />
wurden für einige Taumittel von den Herstellern nicht nachvollziehbare Ergebnisse präsentiert, die unabhängig<br />
überprüft werden sollten. Ziel war es, den Zusammenhang Gefrierpunkt-Solekonzentration<br />
als Information für Winterdienstmitarbeiter grafisch darzustellen sowie mathematisch zu beschreiben,<br />
um eine Einglie<strong>der</strong>ung ins Rechenmodell zu ermöglichen. Die Versuche wurden zu Vergleichszwecken<br />
mit verschiedenen Taumitteln durchgeführt, um Aussagen über die Frostgefahr in den Soletanks <strong>der</strong><br />
Fahrzeuge bei tiefen Temperaturen bzw. die zur Vermeidung <strong>der</strong> Frostgefahr notwendige Solekonzentration<br />
treffen zu können.<br />
4.1.2 Tauwirksamkeit<br />
Mit Hilfe des Klimaschrankes sollten neue Versuchsmethoden entwickelt werden, mit denen die<br />
Tauwirksamkeit verschiedener Tausalze bestimmbar bzw. <strong>der</strong> Unterschied <strong>der</strong> Tauwirksamkeit in Abhängigkeit<br />
von <strong>der</strong> Korngröße ermittelbar ist. Dabei ging es vor allem darum, wie schnell ein Taumittel<br />
wirkt und wie lange es seine Tauwirkung beibehält. Diese Untersuchungen betreffen den Trockenanteil<br />
<strong>der</strong> Feuchtsalzstreuung, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Regel 70% des ausgebrachten Streugutes ausmacht. Wichtig ist<br />
diese Erkenntnis vor allem für die Abschätzung <strong>der</strong> Zeitspanne von <strong>der</strong> Ausbringung des Streumittels<br />
über das Einsetzten <strong>der</strong> Tauwirkung bis zur vollen Wirkungsentfaltung auf <strong>der</strong> Straße. Wichtig bei den<br />
Versuchen mit festen und flüssigen Taumitteln war eine praxisgerechte Versuchsanordnung, um eine<br />
Anwendbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse sicherzustellen.<br />
Ein weiterer zu untersuchen<strong>der</strong> Punkt war die Untersuchung <strong>der</strong> Wirksamkeit unterschiedlich gesättigter<br />
Natriumchloridsolen durch die Mitwirkung von „freiem Wasser“ in <strong>der</strong> chemischen Reaktion.<br />
Gemäß bestehen<strong>der</strong> Schulungsunterlagen [MÜHLBERGER, 2007] reagiert nämlich eine weniger gesättigte<br />
Sole schneller als eine vollständig gesättigte, wodurch eine raschere Enteisung <strong>der</strong> Straße<br />
ermöglicht werden soll. Zur Vervollständigung des Gesamtbildes wurde auch die häufig angewendete<br />
CaCl-Sole in die Versuche einbezogen.<br />
4.1.3 Tauwirkung<br />
Für praxisrelevante Aussagen ist die Tauwirksamkeit (getaute Eismenge pro Zeiteinheit) in Kombination<br />
mit <strong>der</strong> Tauwirkung (Eindringung und Taubild) bedeutend, die nach Möglichkeit durch den<br />
gleichen Versuch untersucht werden sollen, um nahe an <strong>der</strong> Praxis zu bleiben. Die Tauwirkung ist<br />
von hoher Bedeutung für Fälle von bestehenden Schnee- o<strong>der</strong> Eisflächen, die nur schwer durch das<br />
Aufbringen von Salz allein entfernt werden können. Erkenntnisse über Tauwirksamkeit und Tauwirkung<br />
können zu einem gezielten Einsatz ausgesuchter Taumittel und Körnung für die rasche Entschärfung<br />
dieser gefährlichen Situationen beitragen.<br />
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