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magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...

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Militär und Technik vor dem Ersten Weltkrieg<br />

0,79% weit unter <strong>der</strong> Frankreichs (1,53%). 36 Doch man war sich dieser Schwäche<br />

bewusst, wie die Worte Rüdt <strong>von</strong> Collenbergs 37 zeigen: „Wir müssen allein in <strong>der</strong> Stärke,<br />

die wir unserer Wehrmacht im Frieden geben, die Sicherheit suchen und die Gewähr<br />

dafür finden, dass <strong>der</strong> Feind nicht an Unternehmungen denkt, die unsere Schwäche<br />

kennzeichnen, daß wir nicht besorgt zu sein brauchen, wenn unsere Feinde sich rühren,<br />

und daß wir sie vernichten o<strong>der</strong> doch wenigstens abweisen können, wenn sie doch<br />

kommen sollten. Die Frage ob wir zurzeit die Stärke besitzen, die dazu ausreicht, muß ich<br />

verneinen.“ 38<br />

Erst als <strong>der</strong> Generalstab einen möglichst rationellen<br />

Aufbau <strong>der</strong> Armee mit einer ständigen Anpassung an<br />

die technischen Möglichkeiten nachdrücklich for<strong>der</strong>te,<br />

setzte sich 1912 die Heeresvermehrung gegen den<br />

Wi<strong>der</strong>stand des Preußischen Kriegsministeriums<br />

durch. 40 Denn <strong>der</strong> Kriegsminister und Generalstab<br />

schätzten die Kriegstauglichkeit des Heeres<br />

unterschiedlich ein. Der Kriegsminister war <strong>der</strong><br />

Ansicht, dass die Grenzen einer gesunden<br />

Entwicklung bereits überschritten seien. Der<br />

Generalstab argumentierte dagegen, „[…] daß die<br />

Operationsfähigkeit eines unabsehbaren Wehrpflichtheeres<br />

we<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Zahl noch am Raum, we<strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> Versorgung noch an <strong>der</strong> finanziellen o<strong>der</strong><br />

materiellen Leistungsfähigkeit des Reiches scheitern<br />

würde, daß vielmehr die numerische Überlegenheit<br />

den vollen Sieg garantiere.“ 41 Abbildung 1: Karl Hofmann,<br />

Studieren<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hüttenkunde <strong>der</strong><br />

Die militärische Führung<br />

<strong>RWTH</strong> Aachen, gefallen am 8.12.1914, sah deutlich, dass Frankreich, obgleich es weniger<br />

mit Pickelhaube vor dem Ausrücken ins<br />

Feld<br />

Einwohner hatte, mehr Bataillone stellen konnte. Noch<br />

im März 1913 lehnten das Kriegsministerium und <strong>der</strong><br />

Reichskanzler die beantragten drei Armeekorps ab, obwohl „die Unterlegenheit<br />

39<br />

36<br />

HERMANN, S. 260.<br />

37<br />

Generalleutnant Kurt Freiherr Rüdt <strong>von</strong> Collenberg (1882-1968) im Jahre 1911.<br />

38<br />

HERMANN, S. 263.<br />

39<br />

<strong>Hochschularchiv</strong>, 1.2.1HOF. Dieses Bild zeigt, wie ungeeignet die Ausrüstung eines deutschen Soldaten<br />

war und welcher Mo<strong>der</strong>nisierungsbedarf bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>von</strong> Helmen und Waffen noch bestand.<br />

40<br />

DEIST, S. 41.<br />

41<br />

HERMANN, S. 260.<br />

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