magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...
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Krieg <strong>der</strong> Ingenieure?<br />
Sechshun<strong>der</strong>t Taxis, mit je fünf Mann besetzt, brachten französische Soldaten an diese<br />
Front, und da die Fahrer – Motto: Wo bitte geht’s zur Front? – diesen unerhörten<br />
Truppentransport zweimal schafften, hatten es die Deutschen am nächsten Morgen mit<br />
sechstausend Gegnern zusätzlich zu tun.“ 127<br />
Die Infanterie wurde im Laufe des Krieges mit mehr Waffen, Maschinengewehren,<br />
Pionieren und Nachrichtenmitteln ausgestattet. Die Kavallerie hingegen war nicht mehr an<br />
<strong>der</strong> Westfront, wohl aber im weitläufigeren Osten einsatzfähig. Die Pioniereinheiten<br />
wurden in zahlreiche Spezialdivisionen eingeteilt, da sich die Armeen aufgrund <strong>der</strong> vielen<br />
neuen Waffen in immer mehr spezielle Einheiten unterteilten. 128<br />
Rauchfreies Pulver ermöglichte es, dass ein Gewehrschütze fast unsichtbar wurde, und<br />
<strong>der</strong> liegende Anschlag unterstützte dies. Ein Schütze konnte etwa 15 Schüsse in einer<br />
Minute, bei einer Reichweite <strong>von</strong> 800m, abfeuern. Im Gegensatz zu den<br />
Maschinengewehren jedoch eine lächerliche Rate. Alle Armeen besaßen das Maxim-<br />
MG, dieses musste <strong>von</strong> drei bis sechs Männern bedient werden. Ein solches MG konnte<br />
in <strong>der</strong> Minute 60 Schüsse abgeben und hatte einen weitaus größeren Wirkungsbereich:<br />
2275m in <strong>der</strong> Länge und 455m in <strong>der</strong> Breite. Seine mör<strong>der</strong>ischen Erfolge waren auch <strong>der</strong><br />
Grund, warum es sich am Ende des Krieges <strong>der</strong>maßen durchsetzte, dass das Verhältnis<br />
Infanteriegewehr zu Maschinengewehr 1:2 war. 129 Das Artilleriebombardement bestand<br />
aus Granaten, Kanonen und Haubitzen.<br />
Es gab Telefonverbindungen und die Deutschen konnten sich einen Vorteil verschaffen,<br />
weil es ihnen bis 1915/16 gelang, den britischen Telefonverkehr abzuhören. Erst dann<br />
gelang es den Briten, sichere Übermittlungsmethoden zu entwickeln. 130 „In dieser Periode<br />
des Krieges war die Kombination <strong>von</strong> Schützengräben, Eisenbahnen, Infanteriegewehren,<br />
Maschinengewehren und Artillerie zu stark, als das sie <strong>von</strong> angreifenden Kräften hätten<br />
überwältigt werden können.“ 131<br />
Zwar waren die deutschen Waffen technisch besser, doch es muss bedacht werden, dass<br />
es im Prinzip Prototypen waren, die oft sofort verbessert werden mussten, wenn sie mehr<br />
Schrecken als Nutzen verbreiteten.<br />
Die meisten Neuerungen waren jedoch nicht so bedeutend, wie <strong>der</strong> Einsatz <strong>von</strong> Giftgas,<br />
Flugzeugen und Tanks. Die Rohstoffknappheit in Deutschland führte dazu, dass die<br />
chemische Industrie beson<strong>der</strong>s <strong>von</strong> Staat und Militär geför<strong>der</strong>t wurde. Es gelang viele<br />
127 JÜRGS, S. 35.<br />
128 HERMANN, S. 302 f.<br />
129 STEVENSON, S. 225.<br />
130 STEVENSON, S. 227.<br />
131 STEVENSON, S. 225.<br />
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