magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...
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Militär und Technik vor dem Ersten Weltkrieg<br />
Die Artillerie wurde in Feld- und Fußartillerie unterteilt. Was den Munitionsnachschub<br />
anbelangt, so wurde das Ziel, Frankreich einzuholen, nicht erreicht. 50 Seit 1898 wurde die<br />
Streitmacht mit <strong>der</strong> leichten Feldhaubitze 98 ausgestatten und bis 1910 erhielt die<br />
Streitmacht das Rohrrücklaufgeschütz C96 mit Schutzschild und. 51 Die Landwehr war und<br />
blieb unzureichend ausgestattet.<br />
Die Fußartillerie wurde bedeutend, als um 1900 <strong>der</strong> Festungsbau begann und sie zur<br />
Nie<strong>der</strong>kämpfung befestigter Regionen wie<strong>der</strong> in die Schlacht einrückte. „Die Technischen<br />
Truppen unterlagen einem für die deutsche Armee typischen Konservatisvismus, wenn<br />
auch einschränkend gesagt werden muss, daß die technische Entwicklung bis 1914 ein<br />
allzu breites Eingehen auf den Ausbau neuartiger Waffengattungen ohne jedes Vorbild<br />
nicht erlaubte. Allein, die Mängel auf diesem Gebiet traten 1914/18 sehr unangenehm zu<br />
Tage. Was vor allem fehlte, war die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> kriegsindustriellen Forschung,<br />
Entwicklung und Erprobung.“ 52<br />
Die Pioniere hatten zur Aufgabe, die Beweglichkeit <strong>der</strong> eigenen Verbände zu för<strong>der</strong>n und<br />
die des Gegners einzuschränken. Sie waren zum Beispiel zuständig für den Festungsbau<br />
und nachdem Beton und Panzer eingeführt wurden, musste <strong>der</strong> Pionieroffizier sich mit<br />
Technik auskennen. 53 Es wurde also ein hochqualifizierter Ingenieurstab geschaffen. Im<br />
Stellungskrieg 1914-1918 sollten Pioniere dann bedeutsamer als zuvor werden. Der Bau<br />
<strong>der</strong> Grabenanlagen erfor<strong>der</strong>te spezielle Kenntnisse, die an<strong>der</strong>e Abteilungen nicht<br />
vorweisen konnten. Die technisch immer anspruchvoller werdenden Waffen wurden zu<br />
einem großen Teil <strong>von</strong> Pioniereinheiten zum Einsatz gebracht.<br />
Die Eisenbahneinheit war nach den Pionieren die älteste technische Abteilung. Ihre<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung war die Transportbewegung. Logistisch am anspruchsvollsten war ihre<br />
Aufgabe, wenn sie die Truppen bei einer Mobilmachung an die Frontabschnitte brachte.<br />
An <strong>der</strong> Westfront besaß die Deutsche Armee eine Eisenbahnlinie <strong>von</strong> Metz nach Lille. Sie<br />
war für die Versorgung <strong>der</strong> Truppen und für die Beför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Truppen <strong>von</strong> größter<br />
Bedeutung, ohne sie musste auf Pferde- und Menschenkraft zurückgegriffen werden.<br />
Technisch war die Eisenbahn schon vor dem Ersten Weltkrieg so weit, dass die<br />
Eisenbahneinheit hätte ausgebaut werden können. „Trotzdem erfolgte bis 1914 nur die<br />
Aufstellung <strong>von</strong> 2 Regimentern (1890) und einem 1 weiteren Regiment (1893), denen<br />
50 HERMANN, S. 267 f.<br />
51 HERMANN, S. 268. (Im Folgenden <strong>der</strong>selbe)<br />
52 HERMANN, S. 268.<br />
53 HERMANN, S. 269. (Im Folgenden <strong>der</strong>selbe)<br />
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