magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...

Krieg der Ingenieure?
verliefen im Zickzackkurs, da die Grabenbesatzungen so von feindlichem Geschützfeuer
abgeschirmt waren und die Soldaten, wie bei einer Festung, einen Überblick hatten, denn
auf diese Weise gab es keinen toten Winkel. Ungefähr 1000 m hinter der ersten Linie lag
die zweite Frontlinie. Hier befanden sich Maschinengewehrstellungen. Zwischen den
beiden Linien waren Stacheldrahthindernisse angebracht. Eine dritte Linie war 3k m weiter
hinten gebaut worden. „Auf ihre Weise waren Schützengräben imponierende technische
Abbildung 12: Deutsche Unterstände und Gräben in den Argonnen 124
Leistungen, umso mehr, wenn man die dahinter liegende, immense Infrastruktur
berücksichtigt: Sie umfasste Lazarette, Kasernenunterkünfte, Ausbildungslager,
Munitionsdepots, Artillerieparks, Telefonnetze, Militärstraßen und Kanäle, insbesondere
aber Eisenbahnen.“ 125
Die Deutschen besaßen ab 1914 die Eisenbahnlinie von Metz nach Lille, die Briten zwei
Verbindungen: von Amiens nach Hazebrouck und Dünkirchen und später nach Arras. Mit
der Eisenbahn war es möglich, die Truppen zu versorgen und Reservetruppen an die
Front zu bringen. Aber auch motorisierte Kolonnen setzten sich im Laufe des Krieges
gegenüber den Pferden durch. 126 Es gibt eine Episode, die in den französischen
Schulbüchern als Wunder des Krieges tituliert wird, nach der Pariser Taxifahrer etliche
Soldaten an die Front geschafft haben und die Franzosen so den Deutschen stärker
entgegentreten konnten. „So der Einsatz Pariser Taxifahrer zur Schlacht an der Marne.
124
Deutschland. Ein Buch der Grösse und der Hoffnung in Bildern 1914-1924. Hrsg. in Verbindung mit dem
Reichsarchiv , Berlin o.J., S. 40.
125
STEVENSON, S. 224.
126
HERMANN, S. 303.
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