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magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...

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Neue Ziele nach dem Ersten Weltkrieg?<br />

Erhaltung und Entwicklung eine Frage <strong>von</strong> nationalem Interesse wurde. 369<br />

Bereits vor dem Krieg, am 20. November 1910, nahm <strong>der</strong> Deutsche Ausschuss für<br />

Technisches Schulwesen seine Arbeit auf und beriet über die Ausgestaltung <strong>von</strong><br />

Technischen Hochschulen. 370 1914 wurde dieser Bericht veröffentlicht, aufgrund des<br />

Krieges wurde eine Umsetzung dieser For<strong>der</strong>ungen aber zunächst ausgesetzt. Nach<br />

Kriegsende wurden diese Reformvorschläge wichtig. „Es liegt im Interesse <strong>der</strong><br />

vaterländischen kulturellen Entwicklung, dass die Universitäten und die Technischen<br />

Hochschulen als gleichberechtigte Lehr- und Forschungsanstalten den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Zeit entsprechend stetig weiter entwickelt werden. Dabei ist eine scharfe Trennung <strong>der</strong><br />

Arbeitsgebiete <strong>von</strong> Universität und Technischer Hochschule we<strong>der</strong> durchführbar noch<br />

wünschenswert.“ 371 Als Hauptaufgabenbereich wurden Lehre und Forschung gesehen.<br />

Damit diese erfolgreich durchgeführt werden konnte, waren umfangreiche Bibliotheken<br />

und gut ausgestattete Forschungslaboratorien notwendig. 372 Des Weiteren wurde hier die<br />

Gleichstellung mit den Universitätsprofessoren verlangt. „Der Umstand, daß die<br />

Professoren an den Technischen Hochschulen sowohl gehaltlich als auch in an<strong>der</strong>er<br />

Beziehung (Unabsetzbarkeit und Unpensionierbarkeit) den Universitätsprofessoren<br />

ungleich behandelt werden, und die bessere sachliche Ausstattung <strong>der</strong> Universitäten auf<br />

mehreren Gebieten veranlassen in den Grenzgebieten, die an beiden Lehranstalten<br />

vertreten sind, ein Streben nach Abwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lehrer <strong>von</strong> den Technischen<br />

Hochschulen nach den Universitäten.“ 373 Nur eine volle Gleichberechtigung könne diesem<br />

Umstand abhelfen, so <strong>der</strong> Bericht weiter. Der Direktor des VDI, Conrad Matschoß,<br />

for<strong>der</strong>te 1917 ein Promotionsrecht für die Allgemeinen Abteilungen <strong>der</strong> Technischen<br />

Hochschulen, sowie einen Ausbau <strong>der</strong> allgemeinbildenden Fächer. 374<br />

Der Staatssekretär im preußischen Kultusministerium, Carl Heinrich Becker, hatte im<br />

Winter 1918 eine Artikelserie für die Deutsche Allgemeine Zeitung geschrieben. Dort<br />

formuliert er seine Analyse <strong>der</strong> Situation ähnlich: „[…] Die Abzweigung <strong>der</strong> Technischen<br />

Hochschulen war ein ungeheurer Fehler…Es war eine unbegreifliche Engigkeit in <strong>der</strong><br />

Beurteilung <strong>der</strong> Weite <strong>der</strong> Wissenschaft, daß die Universitäten das >Technische< für<br />

369<br />

RICKING, S. 135.<br />

370<br />

Ergebnis <strong>der</strong> Beratungen des Deutschen Ausschusses für Technisches Schulwesen über<br />

Hochschulfragen. Bericht des Deutschen Ausschusses für Technisches Schulwesen. Verlag VDI.<br />

Entnommen Akte 882, <strong>Hochschularchiv</strong>. (Im Folgenden als „Bericht des Deutschen Ausschusses“<br />

abgekürzt.)<br />

371<br />

Bericht des Deutschen Ausschusses , S. 2.<br />

372<br />

Bericht des Deutschen Ausschusses, S.2.<br />

373<br />

Bericht des Deutschen Ausschusses, S.3.<br />

374<br />

RICKING, S. 134.<br />

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