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magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...

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Krieg <strong>der</strong> Ingenieure?<br />

wurden, um Rohstoffe künstlich herzustellen und somit unverzichtbar für die<br />

Weiterführung des Krieges waren.<br />

Zudem wurde deutlich, dass mo<strong>der</strong>nere Waffen entwickelt und größere Mengen<br />

produziert werden mussten. Ohne eine Behörde, die jedem Betrieb ausreichend Rohstoffe<br />

zur Erfüllung <strong>der</strong> Produktion <strong>von</strong> kriegswichtigem Material garantierte, hätten technische<br />

Entwicklungen wie beispielsweise im Bereich des Flugzeugbaus, nicht stattfinden können.<br />

Als Rathenau im April 1915 aus dem Amt schied, hatte er aus <strong>der</strong> KRA, neben dem<br />

Kriegsministerium und dem Eisenbahnministerium, die größte Behörde des Reiches<br />

geschaffen. Blockaden konnten überwunden werden und es war gelungen, die deutsche<br />

Wirtschaft effektiv auf den Krieg umzustellen. 94 Nach dem Krieg entbrannte <strong>der</strong> so<br />

genannte Prioritätenstreit, ob es Rathenau war, <strong>der</strong> die Idee einer Kriegsrohstoffabteilung<br />

begründet hatte o<strong>der</strong> Wichard <strong>von</strong> Moellendorff, <strong>der</strong> sich ebenfalls um die Schaffung einer<br />

staatlichen Rohstoffverteilungsbehörde bemühte. Völlig geklärt werden kann dieser Streit<br />

bis heute nicht, aber es ist unbestritten, dass es Rathenaus Einsatz zu verdanken ist, dass<br />

diese Behörde funktionierte und das Deutsche Reich nicht bereits nach einigen<br />

Kriegsmonaten aufgeben musste. 95<br />

Hindenburgprogramm<br />

Ein weiteres Eingreifen des Staates in die Wirtschaft fand 1916 im Rahmen des so<br />

genannten „Hindenburgprogramm“ statt. Die Materialschlachten an den erstarrten Fronten<br />

hatten <strong>der</strong> OHL das Ausmaß <strong>der</strong> neuartigen Kriegsführung verdeutlicht. Der Krieg konnte<br />

nicht mit einem zahlenmäßig überlegenen Heer gewonnen werden. „Wir können daher<br />

den Krieg nur gewinnen, wenn wir dem Heere soviel Kriegsgerät zuführen, daß es den<br />

feindlichen Armeen gleich stark gegenübersteht, und wenn wir die Ernährung des<br />

gesamten Volkes sicherstellen.“ 96 Die Rüstungsindustrie kam jedoch mit <strong>der</strong> Produktion<br />

nicht mehr nach. Nach <strong>der</strong> Ablösung des Kriegsministers Erich <strong>von</strong> Falkenhayn durch<br />

Hindenburg und Ludendorff, legten diese am 31.08.1916 eine umfangreiche Liste mit<br />

For<strong>der</strong>ungen zur Ausweitung <strong>der</strong> Rüstungsproduktion vor. Es wurde versucht, den Krieg<br />

durch technische Überlegenheit zu gewinnen. Bis 1917 sollte die Produktion <strong>von</strong> Munition<br />

und Minenwerfern verdoppelt, die <strong>von</strong> Maschinen-gewehren verdreifacht werden. Auch<br />

94 BRENNER, S. 324.<br />

95 HECKER, S. 210.<br />

96 Hindenburg 1916 in: Urkunden <strong>der</strong> Obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit 1916/18. Hrsg. v. Erich<br />

Ludendorff. Berlin 1920, S. 83 f. Gefunden in: BRUCH, Rüdiger vom; HOFMEISTER, Björn (Hgg.):<br />

Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung. Band 8. Kaiserreich und Erster Weltkrieg 1871-1918.<br />

Stuttgart 2000, S. 404. (Im Folgenden als BRUCH abgekürzt.)<br />

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